Während der Nordisch-WM in Seefeld kommts zum Doping-Eklat! Bei zeitgleichen Razzien in Österreich und Deutschland kommts zu 16 Hausdurchsuchungen. Neun Personen werden festgenommen. Darunter auch der estnische Langläufer Karel Tammjärv.
An einer Pressekonferenz am Freitag packt der 29-Jährige nun aus: «Nach dem Sommer 2016 hatte ich ein Gespräch mit Mati Alaver. Er sagte mir, dass er einen Kontakt für mich hätte, falls ich bessere Resultate erreichen wolle. Es gäbe einen Arzt in Deutschland, der diese Dinge arrangiere.»
Diese Dinge. Damit meint Tammjärv Blutdoping. Er erklärt weiter, dass bei ihm 2016 die erste Blutentnahme vollzogen wurde. Ein Jahr später, an der WM 2017 in Lahti «haben sie mir das Blut wieder zurücktransferiert». Neben ihm sitzt sein Coach Anti Saarepuu, zutiefst erschüttert über die Ausführungen seinen Schützlings.
Der reuige Este führt aus: «Im folgenden Sommer wurde mir wieder Blut entnommen und jeweils kurz vor dem Rennen wieder zurückgegeben. Jeweils am Morgen vor dem Rennen wurde mir Blut gegeben und gleich nach dem Rennen wurde das Blut wieder entnommen. So gäbe es keine Spur für die Dopingkontrolleure, sagte man mir.»
Dasselbe Prozedere sei auch in dieser Saison durchgezogen worden, «bis hier in Seefeld alles aufgeflogen ist». Der Österreicher Max Hauke wurde dabei sogar in flagranti erwischt (siehe Video unten).
Der Doping-Skandal im Langlauf-Sport dürfte noch weiter seine Kreise ziehen. Tammjärv verrät: «Die Polizei sagte mir, dass ich ein kleines Rädchen in diesem Dopingfall sei.» (sag)