Die Langlauf-Welt hat Angst vor der Zukunft. Es gibt keine andere Erklärung dafür, weshalb beim Sprint in Tschierv ein bereits in die Strecke eingebauter Sprung weichen muss.
Das ist sehr schade. Denn es wäre ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Sportart. Mit der Einführung der Sprints 1996 wurde bereits ein grosser Schritt in die richtige Richtung gemacht. Warum jetzt nicht den nächsten folgen lassen?
Überraschend kommt die Auflehnung der Traditionalisten nicht. Jede Revolution im Sport wird von grossen Dis-kussionen begleitet. Das war bei den Skispringern Ende der 80er so, als der V-Stil aufkam. Und es war bei den Langläufern so, als Anfang der 80er der Skating-Stil im Weltcup auftauchte. Der Hüpfer in Tschierv ist im Vergleich dazu eine minimale Neuerung.
Dabei müssten sich die Verfechter des Altbewährten eigentlich keine Sorgen machen. In einem Distanzrennen wird man einen Sprung oder Ähnliches wohl niemals sehen. Aber zu einem dynamischen Skating-Sprint passt dieses Element ideal.
Die Langläufer sollten offen sein für solche Neuerungen. So werden Zuschauer an die Strecke gelockt, wo dann auch die Leidenschaft für den Sport geweckt werden kann.
Am Versuch im Münstertal ist deshalb nur eine Kritik berechtigt: Statt des kleinen Hüpfers hätte ein grösserer Sprung gebaut werden sollen.