Kempf: «Verfolgen Null-Toleranz-Politik»
Cologna-Boss spricht nach Verhaftungs-Schock

Die Verhaftung von Dario Colognas Service-Mann sorgt bei Swiss Ski für Ärger. Es herrscht eine absolute Null-Toleranz-Politik, betont Swiss-Ski-Disziplinenchef Hippolyt Kempf.
Publiziert: 21.04.2019 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2020 um 11:27 Uhr
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Durch die Verhaftung seines Service-Manns erreicht der Doping-Skandal von Seefeld das Umfeld von Dario Cologna.
Foto: Federico Modica/freshfocus
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Stefan MeierLeiter Desk Sport

Es ist ein regelrechter Oster-Schock für Swiss Ski und Dario Cologna. Am Karfreitag vermeldet die «Krone-Zeitung», dass der Service-Mann von Cologna festgenommen worden sei. Zwar betont die Innsbrucker Staatsanwaltschaft bei der österreichischen Presseagentur, dass kein Verdacht gegen den Schweizer bestehe. Trotzdem kommt der Doping-Skandal von Seefeld damit plötzlich im Umfeld des Schweizers an.

Natürlich gilt für Service-Mann Emanuel M. die Unschuldsvermutung. Und Swiss-Ski-Disziplinenchef Hippolyt Kempf betont, dass man ja auch noch gar nicht weiss, was passiert sei. Man versuche ihn aktuell, zu erreichen, um Informationen aus erster Hand zu erhalten.

«So was will man nicht haben»

Kempf hofft, dass es sich als Lappalie herausstellt. Als harmloses Verhör. Und trotzdem sagt Kempf: «So etwas will man nicht haben. Es ist sehr ärgerlich.» Allein darüber sprechen zu müssen, sei zu viel. «Denn wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik.»

Sollte sich auch nur der Anflug eines Verdachtes gegen den Österreicher bestätigen, wären dessen Tage bei Swiss Ski wohl gezählt. Dafür sorgt schon alleine der «Code of Conduct» bei Swiss Ski. Jeder Angestellte müsse seit zwei Jahren diesen Verhaltenskodex unterschreiben. Dort steht unter anderem: «Wir kennen die Anti-Doping-Regeln und verfolgen eine Null-Toleranz im Konsum und Handel mit Dopingmitteln. Wir übernehmen eine aktive Funktion im Kampf gegen Doping und illegale Suchtmittel.»

Neue Mitarbeiter werden gecheckt

Bevor jemand bei Swiss Ski Unterschlupf finden kann, wird er in der Regel durchgeleuchtet. «Wenn wir jemanden einstellen prüfen wir, ob es irgendwann mal ein Problem gab», sagt Kempf. Doch beim aktuellen Fall hat man eventuell nicht genau genug hingeschaut. Aus dem Grund, dass Emanuel M. nicht aus einem Team kam, sondern aus der Industrie. Von Ski-Hersteller «Fischer» genauer gesagt. Ein Verdachtsmoment war da für Swiss Ski weit weg.

Geholt hat man den Österreicher gerade wegen seinem Hintergrund aus der Industrie. «Wir wollten mehr wissen im Materialbereich, was die Spannung der Skis angeht, was den Bau angeht. Er hat Wissen im Bereich Ski- und Schuhkonstruktion. Wir wollten Kompetenz in diesen Bereichen einkaufen», erläutert Kempf.

«Dario kann da ganz und gar nichts dafür»

Ein Bezug zu Cologna sei da überhaupt nicht gegeben, der Olympiasieger war nicht involviert. «Dario kann da ganz und gar nichts dafür.» Swiss Ski habe das Serviceteam entwickeln und Kompetenzen dazu holen wollen. «Wir dachten, das sei mittel- und langfristig eine super Investition.»

Trotzdem leidet Cologna nun darunter, weil er mit einem Verdacht in Verbindung gebracht wird. Der Bündner äussert sich zum Skandal bisher nicht, befindet sich in den Ferien auf Mauritius.

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