Keiner zweifelt daran, dass Therese Johaug, die aktuell Rang 2 belegt, als erste oben auf der Alpe Cermis ankommen wird. Doch der Sprint gestern hätte die Norwegerin beinahe den Sieg an der Tour de Ski gekostet.
Nach dem Rennen wird sie von der Jury ins Kämmerchen gebeten. Johaug hat sich einen klaren Regelverstoss zu Schulden kommen lassen. Beim Klassisch-Sprint ist sie munter drauflos geskatet, da sie sonst das Tempo nicht hätte mitgehen können.
Doch die Rennleitung drückt beide Augen zu. Der Vorsitzende Arne Sandvold, notabene ein Norweger, sagt gegenüber der TV-Station NRK: «Wir kamen zu dem Schluss, dass sie nicht geskatet ist. Aber es war an der Grenze.»
Die Folgen hätten für die 27-Jährige gravierend sein können. Von den Weltcuprennen in Kuusamo Ende November trägt sie bereits eine Verwarnung mit sich, weil sie in einem Klassisch-Rennen geskatet ist. Eine weitere gelbe Karte hätte sogar zur Disqualifikation führen können. Oder aber sicher zu einer Zeitstrafe von drei Minuten.