Willkommen zurück, Super-Dario! Cologna zeigt auf der zweiten Etappe der Tour de Ski in Lenzerheide, dass er in Bombenform ist. Er feiert einen grandiosen Sieg den ersten seit fast drei Jahren. Zuletzt konnte er im Januar in Rybinsk zuoberst auf dem Treppchen feiern.
«Dieser Sieg ist für mich sicher wichtiger als andere. Einerseits, weil es in der Schweiz ist. Andererseits, weil es eben so lange gedauert hat», sagt Cologna nach dem Erfolg. «Es ist wichtig für den Kopf zu wissen, dass man noch weiss wie das Siegen geht. In den letzten Jahren hatte ich das etwas vergessen.»
Über 15 km klassisch setzt sich der Münstertaler dank einem bärenstarken Finish mit 0,6 Sekunden vor dem Kasachen Alexej Poltoranin durch. Dritter wird der Norweger Martin Johnsrud Sundby, 13,1 Sekunden hinter Cologna.
Es ist sein 22. Weltcup-Sieg, aber der allererste auf heimischem Schweizer Boden. Damit rückt Cologna auf Platz 2 in der Gesamtwertung vor. Er liegt nur 1,6 Sekunden hinter dem Russen Sergej Ustjugow.
Cologna: «Es war ein super Tag mit super Stimmung. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich nach zwei Rennen eine so gute Position habe. Die Ausgangslage ist optimal und die Form ist gut.»
Der 31-Jährige beweist mit seinem Triumph auch, dass der Eindruck der letzten Wochen nicht täuscht. Er ist so locker drauf wie schon lange nicht mehr. Ganz einfach weil er weiss, dass er eine starke Vorbereitung hatte und bereit ist für den Olympiawinter – und für die Tour de Ski.
Nach dem Sprint-Sieg am Samstag von Laurien van der Graaff ist dies also schon der zweite Schweizer Triumph in der Lenzerheide. «Das ist natürlich perfekt für uns», meint Cologna lachend.
Jonas Baumann läuft übrigens als zweitbester Schweizer mit +39,2 Sekunden Rückstand ins Ziel und wird so Elfter. Die weiteren Schweizer reissen indes keine Bäume aus.
Van der Graaff stürzt in die Zuschauer
Bei den Frauen siegt über die 10km klassisch die Norwegerin Ingvild Flugstad Östberg überlegen vor ihrer Landsfrau Heidi Weng (+25,7). Dritte wird die Amerikanerin Sadie Bjornsen (+42,2).
Eine starke Leistung knallt unterdessen Nathalie von Siebenthal in die Loipe. Sie wird mit 1:08,3 Minuten Rückstand Achte. Es ist ihr bisher bestes Ergebnis in der klassischen Technik.
Laurien van der Graaff muss nach dem Sieg vom Samstag ihr Leader-Trikot wieder abgeben. Sie beendet das Rennen auf dem 35. Platz – wobei ein Sturz ein besseres Ergebnis verhindert.
«Ich bin auf einer Eisplatte ausgerutscht und im Tiefschnee gelandet», sagt Van der Graaff, die sich dabei die Nase heftig anschlägt. «Aber zum Glück sind alle Zuschauer schnell auf die Seite gesprungen. Nebst von Siebenthal schafft es keine Schweizerin in die Punkte.