Stellen Sie sich vor: Es ist Olympia-Hauptprobe – und kaum einer geht hin. In Pyeongchang finden an diesem Wochenende die Probe-Wettkämpfe vor den Spielen 2018 statt. Trotzdem verzichten die meisten Stars. Auch Dario Cologna.
«Ich wäre gerne einmal da gewesen. Aber es liegt jetzt wirklich sehr blöd für uns», sagt Cologna. Der Grund ist die in zweieinhalb Wochen startende Nordisch-WM in Lahti. Vor dieser will sich keiner mehr die lange Reise nach Südkorea antun. «Ich habe mir kurz überlegt, Ende Saison noch zu gehen. Aber dann hats wohl keinen Schnee mehr.»
Stattdessen bereitet sich das Gros der Schweizer Langläufer derzeit im Trainingslager in St. Moritz auf die WM vor. Aber nicht, um eine Woche vor der Alpin-WM schon einmal die Atmosphäre zu schnuppern. «Es ist noch recht ruhig hier», sagt Cologna. «Einzig die Österreicher habe ich schon gesehen.»
Und wenns dann losgeht, ist Cologna schon wieder weg. Den letzten Schliff holen er und die Teamkollegen sich ab Samstag in Davos.
Cologna glaubt nicht, dass die verpasste Hauptprobe zum Problem werden wird. Auch wenn er die Spiele in Sotschi noch mit einem Superauftritt im Jahr zuvor lancierte. Bei der Hauptprobe schockte er die Gegner nämlich bereits mit bärenstarken Auftritten. Siegte im Skiathlon und wurde Zweiter im Sprint. «Ja, aber in Vancouver war ich vorher auch nicht. Und dort ist es ja auch gut gekommen», sagt Cologna.
Sicherheitshalber hat Dario aber dafür gesorgt, dass er mit allen möglichen Infos versorgt wird. «Ich habe meinen Bruder hingeschickt», sagt er mit einem Schmunzeln über seinen Spion. «Er schickt mir ständig Bilder.»