Dario Cologna läuft stark. Im 50er zum Abschluss der WM ist der Münstertaler bis 2 km vor Schluss im Rennen um Bronze. Bei der entscheidenden Attacke kann er aber nicht mitziehen. Cologna ist eben noch nicht stark genug – er ist nicht der Super-Dario vergangener Tage.
Es gibt Rang 7. «Das war nicht ganz schlecht. Aber es fehlt einfach etwas», meint Dario. Gegen Solo-Sieger Hans Christer Holund (No), Alexander Bolschunow (Russ) und Sjur Röthe (No) ist er letztlich chancenlos. Der 32-jährige Bündner denkt noch im Zielraum daran, wie er wieder zu Super-Dario werden kann.
Punkt 1: Cologna braucht eine Pause. Wie angekündigt wird er Ende Saison das Training eine Weile auslassen und im nächsten Winter kaum den gesamten Weltcup bestreiten. Stattdessen könnte man ihn in Serien ausserhalb der Weltcups sehen.
In den Trainingslagern hat die Härte gefehlt
Punkt 2: Cologna braucht mehr Härte. Weil Teamkollegen in den letzten Jahren oft Probleme mit Übertrainings hatten, habe man zu vorsichtig agiert. «Da hatte man etwas Angst und ein bisschen gebremst», erklärt Cologna.
In den Trainingslagern habe rückblickend ein bisschen die Härte gefehlt. «Für mich hat dann ein bisschen was gefehlt, um ganz vorne dabei zu sein. Ich muss besser trainieren, um mit den Norwegern und Russen Schritt zu halten.»
Diese Aussage kann auch Chef-Coach Ivan Hudac in die Bredouille bringen. Zwar scheint er das Vertrauen von Disziplinen-Chef Hippolyt Kempf zu geniessen. Dass man aber einen Athleten wie Dario Cologna zu wenig ans Limit heranführt, sollte eigentlich nicht passieren.
Cologna braucht neue Reize
Das führt zu Punkt 3: Cologna braucht neue Reize. Auch ein neuer Trainer sei denkbar. «Ich denke, das müssen wir analysieren», sagt Cologna zu dem Thema. «Ob das ein neuer Trainer ist oder sonst eine zusätzliche Person, werden wir sehen.»
Cologna denkt dabei an das nationale Leistungszentrum in Davos. Technisch ist Swiss Ski dank diesem hervorragend ausgerüstet. Doch offenbar fehlt es am nötigen Know-how. «Wir sind gut eingerichtet, aber wir können das noch besser nutzen», sagt Cologna. Er könne sich vorstellen, dass eine zusätzliche Person im Fitness-, Kraft- oder Athletikbereich helfen könnte – oder gar ein Sportwissenschaftler.