«Wir sind nicht so die Streithähne»
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Nadine und Cyril Fähndrich:«Wir sind nicht so die Streithähne»

Die Geschwister Nadine und Cyril Fähndrich erobern die Langlauf-Welt
«Mein kleiner Bruder ist schon stärker als ich»

Die Geschwister Nadine und Cyril Fähndrich starten zusammen im Weltcup – dank gemeinsamen Trainings, Tipps und Harmonie von Geburt an.
Publiziert: 05.01.2021 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2021 um 07:32 Uhr
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Nadine und Cyril Fähndrich erobern als Geschwister den Langlauf-Weltcup.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Stefan Meier (Text) und Benjamin Soland (Foto)

Sie ist mittlerweile an der Weltspitze im Langlauf angekommen, er hat alles, was es dazu braucht: Nadine und Cyril Fähndrich sind das stärkste Geschwister-Paar im Schweizer Langlauf. Seit ein paar Wochen sind die 25-Jährige und ihr vier Jahre jüngerer Bruder zusammen im Weltcup unterwegs.

In der Loipe ist dieser Altersunterschied längst passé. Wenn die beiden gemeinsam trainieren, was regelmässig vorkommt, dann profitiert die ältere Schwester. «Mein kleiner Bruder ist jetzt schon einiges stärker als ich. Aber im Intervall-Training ist immer der Ehrgeiz da, ihn einzuholen», verrät Nadine Fähndrich.

Sie war sehr nervös, als Cyril Mitte Dezember sein Weltcup-Debüt gab. Die Bindung der beiden Geschwister aus Eigenthal LU am Fuss des Pilatus ist sehr eng, auch wenn sie mittlerweile in Allschwil BL mit ihrem Freund wohnt und für die gemeinsamen Trainings jeweils ins Eigenthal reist. «Es ist sehr schön, jemanden in der Familie zu haben, mit dem man die Leidenschaft teilen kann. Wir tauschen uns viel über alles Mögliche aus», verrät Nadine, die kurz vor Weihnachten ihren ersten Weltcupsieg feierte. Und Cyril meint: «Sie bedeutet mir sehr viel, ist eine wichtige Person für mich.»

Bei den Fähndrichs ist Harmonie angesagt. Gibt es Sachen, die nerven am Geschwister? «Nein, eigentlich nicht», antworten beide sofort – und meinen es ehrlich. Auch als sie noch Kinder waren, sei das nicht anders gewesen. «Wir waren nie Streithähne, haben praktisch nie gestritten», meint Nadine.

Dass sie in der aktuellen Saison die beste Sprinterin der Welt ist, hat sie auch ihm zu verdanken. Denn was ihr immer fehlte, hat sie zum Teil auch bei Cyril abgeschaut. «Vor allem vom Selbstbewusstsein her konnte ich viel abschauen bei ihm. Er sagt mir auch immer wieder, dass ich dorthin gehöre, wo ich aktuell stehe. Das tut gut.»

Er hingegen steht auch dank seiner Schwester vor einer möglicherweise grossen Karriere. «Sie ist für mich ein grosses Vorbild. Ich kann sie alles fragen und sie hilft mir mit ihrer riesigen Erfahrung», sagt der 21-Jährige.

Erstmals haben die Inputs an der Junioren-WM 2019 Früchte getragen. Dort lief Fähndrich zu Bronze über 30 km Massenstart. Im Weltcup reichte es in Davos beim Debüt zu einem Punkt – seine erste Tour de Ski beendet er nach drei Etappen wie vorgesehen.

Für Nadine hingegen geht es heute in Toblach (It) weiter. Sie ist Gesamt-Neunte, will die Tour gerne in den Top 10 beenden. Vor allem aber will Fähndrich gerne beim Sprint im Val di Fiemme am Samstag das Podest holen, das sie beim Auftakt wegen einem Sturz verpasst hat.

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