Dario Cologna hat die gestrige Enttäuschung an der Tour de Ski gut weggesteckt. Die Aufholjagd auf den Podestplatz in der Verfolgung über 10 km Freistil läuft prima an: Der Münstertaler ist bereits vor Rennhälfte an den vor ihm gestarteten Harvey, Poltoranin und Belov dran.
Auf den letzten Kilometern setzt sich Cologna mit Poltoranin von den anderen beiden noch etwas ab und sprintet hinter dem Kasachen auf Platz 8. «Ich war von der Leistung her dort, wo ich sein will», sagt ein zufriedener Cologna. Tatsächlich: Der Münstertaler läuft die drittbeste Zeit des Tages.
Nach dem Flop folgt also wieder Top – und Cologna flüchtet sich in Galgenhumor: «Jetzt werde ich am freien Tag morgen schlecht trainieren. Dann bin ich beim Sprint am Dienstag wieder top.»
An der Spitze ist der Fall klar: Dominator Martin Johnsrud Sundby kommt in 21:44 Minuten souverän als Erster ins Ziel. Sein norwegischer Landsmann Petter Northug wird mit 1:27 Rückstand Zweiter. Der als Dritter gestartete Didrik Toenseth bricht dagegen ein und wird auf Platz 6 durchgereicht.
Ganz stark läuft ein anderer Norweger: Finn Haagen Krogh läuft vom sechsten Platz aufs Podest und ist neu im Tour-Gesamtklassement Dritter.
Auch Cologna macht in der Gesamt-Abrechnung Plätze gut: Er liegt nun mit 47 Sekunden Rückstand auf Krogh auf Rang 8. Zum zweitplatzierten Northug sind es noch 30 Sekunden mehr.
«Das Podest ist tatsächlich nicht mehr so weit weg», erkennt Cologna, «aber ich darf mir keinen schwachen Tag mehr erlauben.»
Die anderen Schweizer: 26. Jonas Baumann, 34. Curdin Perl, 35. Toni Livers, 50. Ueli Schnider, 75. Roman Furger. Wobei Livers, Perl und Baumann in der Tageswertung als 13., 15. und 26. ebenfalls überzeugen können.
Im Frauen-Verfolgungsrennen über 5 Kilometer kommt es zu einer Überraschung: Saison-Dominatorin Therese Johaug muss sich geschlagen geben – ihre norwegische Landsfrau Ingvild Flugstad Oestberg kommt neun Sekunden vor ihr ins Ziel.
Das rein norwegische Podest kompletiert Heidi Weng, dahinter folgen die Schwedin Charlotte Kalla und dann das Finninnen-Trio Kyllönen, Niskanen, Parmakoski. Die Schweizerinnen schaffen es nicht in die Top 20: Seraina Boner wird 22., Nathalie Von Siebenthal landet auf Platz 25 und Nadine Fähndrich klassiert sich auf dem 62. Platz. (sme/eg)