Erst drei Tage sind seit Dario Colognas Traumstart in die Tour de Ski vergangen. Doch nach dem Sieg gibt es nun gleich dreifach Grund, sich Sorgen zu machen.
Sorge Nummer 1: Colognas bellender Husten ging gestern wieder einmal durch Mark und Bein. Ein schlechtes Zeichen muss das nicht sein. Der Husten gehört beim 28-Jährigen wegen seines Leistungs-Asthmas vor allem bei Kälte schon fast dazu. Und doch: Wer ihn hört, macht sich automatisch Sorgen.
Sorge Nummer 2: Cologna friert beim Medien-Marathon nach seinem Out im Viertelfinal gewaltig. Schliesslich muss Swiss-Ski-Medienchef Stefan Hofmänner eingreifen. Er bricht die Fragerunde kurzerhand ab, schickt den Münstertaler in die Wärme. Hoffentlich rechtzeitig. Angeschlagen wäre er chancenlos.
Sorge Nummer 3: Cologna verliert empfindlich viel Zeit. Zwar übersteht er erstmals in dieser Saison einen Sprint-Prolog. Im Viertelfinal ist aber doch bereits Schluss. Cologna holt als 14. lediglich 17 Bonus-Sekunden.
Seine grossen Konkurrenten schlagen indes richtig zu. Petter Northug, Martin Johnsrud Sundby, Calle Halfvarsson und Jewgeni Below drohen davonzuziehen. Colognas Rückstand auf Top-Favorit Sundby beträgt nun 38 Sekunden, sogar 63 auf Northug.
Die grosse Gefahr ist vor allem, dass das gefährliche Quartett am Donnerstag bei der Verfolgung in Toblach zusammenarbeitet und so versucht, Cologna auszuschalten.
«Zuerst müssen wir noch das Rennen am Mittwoch laufen. Aber natürlich würden wir versuchen, zusammen die Lücke gross zu halten», sagt Northug. Und Sundby ergänzt: «Ich hoffe sehr, diese Etappe mit Petter zusammen an der Spitze laufen zu können.»
Die Konstellation an der Spitze passt Cologna überhaupt nicht. Er weiss genau, wie wichtig die heutige Etappe (10 km Einzelstart) wird. «Am besten wäre es, hier etwas Zeit aufzuholen. Verlieren darf ich keine mehr», stellt Dario klar. Der Hoffnungsschimmer am Schluss. Cologna: «Von der Müdigkeit her fühle ich mich noch immer ganz gut.»