Cologna braucht Hilfe
Hoffen auf den «Miesepetter»

Hoffentlich wird Northug heute zum Stinkstiefel. Es ist Colognas letzte Chance in der Tour.
Publiziert: 07.01.2015 um 18:26 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:34 Uhr
Von Stefan Meier aus Toblach

Ausgerechnet er: Petter Northug wird heute in der 25-km-Verfolgung zur letzten Hoffnung für Dario Cologna. Denn ohne Northugs Hilfe ist für den Münstertaler der Zug Richtung Gesamtsieg praktisch abgefahren.

Das trotz einer ansprechenden Leistung gestern. Mit Rang 5 verpasst Dario das Podium nur knapp. Er macht in der Gesamtwertung sogar ein paar Sekunden auf Leader Northug gut.

Das Problem: An der Spitze wird es schnell eine starke Gruppe geben. Northug, Martin Johnsrud Sundby, Jewgeni Below und Calle Halfvarsson werden alles unternehmen, um Cologna auf Distanz zu halten. «Dass sie nun eine Gruppe bilden, ist natürlich ein grosser Vorteil für sie. Ich muss selbst eine gute Gruppe erwischen. Sonst wird es fast unmöglich, aufzuholen», sagt Cologna realistisch. Er geht über eine halbe Minute nach diesen Cracks ins Rennen.

Es sei denn, Northug spielt in der Gruppe den «Miesepetter». Wenn die Zusammenarbeit nicht klappen sollte, hätte Cologna die Chance zur Aufholjagd. Und Northug ist für die Rolle als Störfaktor geradezu prädestiniert.

Der Langlauf-Superstar gilt nicht als Teamplayer. Im Gegenteil. Northugs wohl grösste Stärke ist sein ausgeprägter Egoismus. Der 29-Jährige macht auch keinen Hehl daraus, dass er nicht im Sinn hat, Führungsarbeit zu leisten. «Ich werde mich bis zum Schluss ranhängen», sagt er.

Nicht verwunderlich. Mit Sundby würde nämlich sein grosser Rivale am meisten profitieren. Die beiden gerieten an der WM 2013 im Val di Fiemme heftig aneinander, nachdem Sundby Northug als Feigling betitelt hatte. Und da mit Halfvarsson auch noch einer der von Northug verhassten Schweden hinzukommt, ist das Pulverfass eigentlich randvoll.

Cologna mag aber nicht recht dran glauben, dass dieses auch explodiert. «Ich glaube, die beiden Norweger werden sich schnell finden», sagt der 28-Jährige. «Und wenn sie einigermassen zusammenarbeiten, wird es sehr schwierig.»

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