Britschgi misslang einiges in seiner Kür. Bei der Kombination Dreifach-Lutz/Dreifach-Toeloop stürzte er, an den Vierfach-Toeloop hängte er bloss einen doppelten an, er zeigte nur einen statt zwei Dreifach-Axel, und am Schluss war der Flip nur zweifach. Mit dem Total von 158,36 Punkten blieb der 27-jährige Schaffhauser deutlich unter seiner Kür-Bestleistung von 184,19 Punkten, die er Anfang Februar beim Titelgewinn an den Europameisterschaften in Tallinn aufgestellt hatte.
In Estland war Britschgi vom 8. Platz an die Spitze gestürmt. Dass ihm diesmal keine Aufholjagd gelang, war irgendwie logisch. Während Art on Ice nach der EM zog er sich eine Schnittwunde zu, nach einer Woche infizierte sich die Wunde, was eine Not-Operation zur Folge hatte. Dann kehrten die Knieprobleme zurück, die er vor der EM im Griff hatte, nachdem sie ihn zuvor einige Trainingszeit gekostet hatten.
Und dann noch eine Erklältung
Zu allem Ungemach erkältete er sich in Boston auch noch. All das war zu viel, um eine Topleistung abzurufen. Immerhin erreichte er das Minimalziel, nämlich einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele im kommenden Februar in Mailand und Cortina d'Ampezzo zu ergattern.
«Ich konnte mein Potenzial nicht zeigen, fühlte mich nicht zu 100 Prozent bereit», sagte Britschgi. Er lief unmittelbar nach dem Einheimischen Jason Brown. «Das hat mir Gänsehaut beschert. Ich versuchte, die Energie mitzunehmen, aber es war nicht einfach, nach ihm zu laufen.» Alles in allem war er allerdings zufrieden.
In einer eigenen Liga lief Ilia Malinin, der zum zweiten Mal in Folge Weltmeister wurde. Der 20-jährige Amerikaner zeigte in der Kür sechs Vierfach-Sprünge. Mit dem Total von 318,56 Punkten distanzierte er den zweitplatzierten Kasachen Michail Schaidorow (287,47) um sagenhafte 31,09 Punkte. Bronze sicherte sich der Japaner Yuma Kagiyama (278,19).