Der erste Grossanlass der Saison endet für Lukas Britschgi mit einer herben Enttäuschung. Vor einem Jahr verbesserte er sich in der Kür sensationell vom 5. auf den 3. Platz. Diesmal schien die Silbermedaille für den Schweizer bereitzuliegen, zumal der Schaffhauser bislang mit konstantesten Leistungen glänzte. Aber Blackouts bei fast allen Sprüngen warfen ihn weit zurück: Nur Platz 10 in der Kür; Absturz von 2 auf 5 im Gesamtklassement.
Britschgi zeigte in seiner Kür zu afrikanischen Rhythmen bloss einen Vierfach-Sprung. Und diesen Toeloop vermochte er nicht zu stehen. Beim Dreifach-Axel gab es im dritten Element gleich den zweiten Sturz. Die Probleme kamen wie aus dem Nichts: Während aller Trainings in Litauen war Britschgi nie gestürzt.
Nach dem missglückten Auftakt fehlte das Selbstvertrauen. Britschgi reduzierte Umdrehungen und verzichtete auf eine Sprungkombination. Am Ende seiner Kür war ihm die Enttäuschung anzusehen. Ihm war klar, dass diese Leistung für eine Medaille nicht reichen würde. Der Este Alexander Selekow (Silber) und der Italiener Matteo Rizzo (Bronze) schnappten ihm die Medaillen vor der Nase weg.
Nach Drehbuch lief es nur an der Spitze. Schon vor den Titelkämpfen hatte Britschgi gesagt, dass für ihn alles ausser Gold möglich sei, denn «der Franzose Adam Siao Him Fa ist einfach eine Klasse besser». Der 22-jährige Titelverteidiger siegte tatsächlich wieder. Der Leader nach dem Kurzprogramm hielt sich mit einer nicht perfekten, aber äusserst schwierigen Kür souverän auf dem Goldmedaillenplatz. Siao Him Fa war derart überlegen, dass er sogar noch einen Back-Flip einstreuen konnte – ein illegales Element, welches ihm zwei Punkte Abzug eintrug, aber vor allem auch das Publikum begeisterte.
Als nächstes Highlight folgen für Britschgi im März die Weltmeisterschaften in der Dortmunder Westfalenhalle. Vor einem Jahr schaffte es Britschgi an der WM auf Platz 8. Vielleicht gelingt ihm in Deutschland die Rehabilitation für die Kür von Kaunas. (SDA)