2 Wochen nach WM-Bronze
Eiskunstlauf-Talent beendet mit erst 16 Jahren die Karriere

Alysa Liu hat genug vom Eiskunstlaufen. Die talentierte Amerikanerin erklärt mit erst 16 Jahren ihren Rücktritt.
Publiziert: 11.04.2022 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2022 um 16:45 Uhr
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Alysa Liu hat ihren Rücktritt erklärt.
Foto: keystone-sda.ch

Ende März feiert Alysa Liu den grössten Erfolg ihrer Karriere. Sie gewinnt an der Eiskunstlauf-WM in Montpellier (Fr) die Bronzemedaille. Gut zwei Wochen später erklärt die Amerikanerin überraschend ihren Rücktritt. Mit gerade mal 16 Jahren.

«Heyyyyy, ich bin hier, um zu verkünden, dass ich mich vom Eiskunstlaufen zurückziehe», schreibt sie auf Instagram. Elf Jahre habe sie den Sport ausgeübt – «verrückte elf Jahre», wie Liu sie bezeichnet. Sie habe alle ihre Ziele erreicht. «Ich bin so glücklich. Ich fühle mich so zufrieden damit, wie meine Karriere verlaufen ist.»

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Für Olympia gekämpft

Und ihre Karriere ist beeindruckend. Liu, deren Vater 1989 von China in die USA emigrierte, setzte im amerikanischen Eiskunstlaufen neue Massstäbe. Mit 13 Jahren gewann sie ihren ersten nationalen Meistertitel, landete als erste Juniorin des Landes einen Dreifach-Axel auf einer Kufe und war die erste Amerikanerin überhaupt, die einen Vierfach-Lutz vorführte.

2020 holte sie den Titel ein zweites Mal, ein Jahr später wurde sie wider Erwarten nur Vierte. Eine Knöchelverletzung und ein Wachstumsschub machten ihr zu schaffen. Trotzdem kämpfte sie für den Olympia-Traum. Im letzten Jahr wechselte sie zweimal den Trainer und arbeitete mit einer Mentaltrainerin. Dies auch, weil ihr die Pandemie zusetzte.

Bei der WM gestand Liu, dass sie ihre Motivation verloren hatte, seltener auf dem Eis stand und sich nicht mehr fürs Training interessierte. Erst vor den Olympischen Spielen kam die Freude am Sport zurück. Und wurde in Peking mit Platz 7 belohnt.

«Ich werde studieren»

Obwohl sie dieses Ergebnis mit WM-Bronze übertraf, ist jetzt Schluss. Ihre erste Saison bei den Erwachsenen ist gleichzeitig ihre letzte.

Für ihr Leben nach dem Spitzensport hat Liu schon Pläne. «Ich werde wahrscheinlich meine ganze Freizeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen», schreibt sie. «Und ich werde studieren.» Dem Eiskunstlaufen ist sie dankbar, denn es habe sie viel mehr über das Leben gelehrt, als sie erwartet habe. «Ich bin wirklich froh, dass ich Eislaufen kann.» (bir)

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