Ja, die Weltspitze im Männer-Curling ist enorm dicht. Ja, man kann auf Topniveau spielen und dennoch keine WM-Medaille einheimsen. Doch das Debakel von Schaffhausen, dass die Schweizer Curler schon vor der K.o.-Phase ausscheiden, ist mehr als nur ein bisschen Pech. Die Heim-WM macht vielmehr klar, dass das Konzept des Schweizer Allstar-Teams gescheitert ist.
Das Team von Skip Yannick Schwaller schloss sich vor zwei Jahren neu zusammen. Es war die Fusion zweier Topteams zu einer Curling-Nati, auch wenn sie für den CC Genf spielen. Dass Schwaller, Benoit Schwarz-van Berkel, Sven Michel und Pablo Lachat-Couchepin als Einzelspieler zu den weltbesten Curlern gehören, ist unbestritten.
Wenig weltmeisterlich in den entscheidenden Momenten
Aber im Quartett blieben sie den Beweis schuldig, dass ihre betont flache Hierarchie ein entscheidender Trumpf sein kann, an der Heim-WM den grossen Wurf zu landen und das erste Schweizer WM-Gold seit 1992 zu holen. Alle vier haben diese Woche oft stark gespielt. Aber in den entscheidenden Momenten, in denen Champions gemacht werden, waren die Schweizer wenig weltmeisterlich.
Unmittelbar nach der entscheidenden Niederlage gegen Deutschland beziehen die demoralisierten Schweizer im letzten Round-Robin-Match gegen Kanada (mit Skip Brad Gushue) eine 1:8 Niederlage. Sie geben nach sechs Ends, zum frühestmöglichen Zeitpunkt, auf und erlösen sich damit.
Mit der ausgeglichenen Bilanz von 6:6 Siegen belegt das Genfer Quartett exakt in der Mitte des Feldes den 7. Schlussrang.
Unmittelbar nach der entscheidenden Niederlage gegen Deutschland beziehen die demoralisierten Schweizer im letzten Round-Robin-Match gegen Kanada (mit Skip Brad Gushue) eine 1:8 Niederlage. Sie geben nach sechs Ends, zum frühestmöglichen Zeitpunkt, auf und erlösen sich damit.
Mit der ausgeglichenen Bilanz von 6:6 Siegen belegt das Genfer Quartett exakt in der Mitte des Feldes den 7. Schlussrang.
Unter Druck abzuliefern, wurde früher an der SM geübt, wenns intern ums WM-Ticket ging. Es war immer Tradition, dass sich mehrere Schweizer Teams an der SM erbittert um den WM-Startplatz stritten.
Dieser interne Wettbewerb wurde letztes Jahr faktisch abgeschafft. Dank kräftiger Mithilfe des Verbandes, der ein ziemlich kompliziertes Punktesystem für die WM-Quali erfand. Das Ziel: dem Schwaller-Team den roten Teppich auszurollen. Doch diese Konzentration auf die Allstars brachte die Schweiz nun nicht einmal in die Nähe des erträumten WM-Titels.