Die Revanche für den letztjährigen, verlorenen EM-Final in Tallinn ist gelungen! Als Aussenseiterinnen stiegen den Schweizer Curlerinnen vom CC Aarau – Skip Silvana Tirinzoni, Alina Pätz, Esther Neuenschwander und Melanie Barbezat – in den Final gegen die Schwedinnen, die 2018 in gleicher Formation um Skip Anna Hasselborg innerhalb von neun Monaten nicht nur Europameisterinnen, sondern auch Olympiasiegerinnen und WM-Zweite hinter Kanada wurden.
Doch an der WM im dänischen Silkeborg schlägt die Stunde der Schweizerinnen. Nach einem ganz harzigen Start reihte das Team Sieg an Sieg. Der beeindruckende Steigerungslauf gipfelt in der neuerlichen Chance gegen das Team aus Stockholm – und einem Final-Krimi, der nichts für schwache Nerven ist.
Dank einem riskanten Entscheid der schwedischen Gegnerinnen im 9. End retten sich die Schweizerinnen ins Zusatz-End. Erfolgs-Curlerin Alina Pätz (28) vollendet mit dem letzten Stein das 8:7 – der insgesamt siebte WM-Titel. Persönlich ist es ihr dritter Triumph.
Ihr erster an der Seite von Tirinzoni. Für die 39-jährige Dielsdorferin geht mit diesem WM-Gold ein Traum in Erfüllung. Sie gehört zwar seit Jahren zur nationalen Curling-Spitze, aber eine WM-Medaille fehlte ihr noch. Völlig aufgelöst sagt Silvana nach ihrer vierten WM-Teilnahme im ersten Interview: «Ich fühlte mich am Ende ganz schrecklich. Da arbeitest du das ganze Leben lang für dieses Spiel und dann bist du mitten drin und kannst es gar nicht geniessen.»
Der Genuss in den nächsten Tagen dürfte dafür umso grösser sein.