Nach dem vielversprechenden 8:2-Auftaktsieg gegen Deutschland erleidet das Schweizer Curling-Team bei der Heim-WM in Basel zwei Niederlagen.
Gegen Südkorea folgt am Montagmorgen die Befreiung aus der Mini-Krise (12:4). Gerade rechtzeitig für Skip Sven Michel, denn am Abend ist Freundin Alina Pätz in der St. Jakobshalle mit dabei.
Der ganz persönliche Goldschatz unterstützt ihn. Am finalen Wochenende der WM, wenn es womöglich um Medaillen geht, steht sie selbst wieder auf dem Eis – im fernen Kanada beim letzten Curlingturnier der Saison. «Sicher wäre es schön, wenn sie die ganze Woche zuschauen könnte», Michel. «Aber ein Weltuntergang ist es nicht, wenn sie nicht da ist – wir sind das ja gewöhnt.»
Und vom Titel träumt Michel sowieso noch nicht. Das käme dem 28-jährigen Interlakener vermessen vor. «Eine Medaille wäre schön», sagt er realistisch.
Auch wenn die Lust auf Gold natürlich da ist. Besonders weil er seit einem Jahr zuhause unweigerlich von einer goldenen Medaille geblendet wird: 2015 schaffte Pätz mit Baden Regio den Weltmeistertitel. Wenn das nicht Inspiration und Motivation zugleich ist!
«Natürlich freuen wir uns gegenseitig über unsere Erfolge», sagt der Europameister von 2013. Sven und die 26-jährige Alina stammen beide aus Familien, in denen Curling zur Tradition gehört. Zusammen wurden sie 2011 Mixed-Weltmeister.
Daheim tauschen sie gerne ihre Erfahrungen aus. «Curling ist bei uns nicht tabu, aber wir reden eher übers Material oder unsere Teams, als uns gegenseitig taktische Tipps zu geben.»
Die, findet Pätz, hat ihr Liebster auch gar nicht nötig. «Leider gibt es für den Weltmeistertitel kein Rezept», liess sie sich letztens zitieren. «Aber Sven hat soviel Erfahrung, er findet den Weg dorthin schon selber. Besonders in wichtigen Momenten spielt er stets gut.»
Das sei seine Stärke, bestätigt der gelernte Maurer ihre Einschätzung. «Es funktioniert nicht immer, aber generell bin ich schon der Wettkamp-Typ.»
Mehr Druck an einem Grossanlass in der Heimat verspüre er nicht. Aber: «Diese EM ist sehr speziell, gerade weil die Familie und viele Freunde hier zuschauen kommen.»