Die berührende Geschichte von Curling-Weltmeisterin Irene Schori
Krebs bekämpft, Gold gewonnen!

Mit dem Schweizer Team hat Irene Schori Gold an der WM in Kanada gewonnen. Letzten April stellte eine Krebs-Diagnose ihre Welt auf den Kopf.
Publiziert: 29.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:51 Uhr
Stefan Meier

Es ist nicht einmal ein Jahr her, da muss Irene Schori einen gigantischen Schock verdauen. Bei der Zürcherin wird Brustkrebs diagnostiziert! Ein extrem schnell wachsender Typ, der schon Ableger gebildet hat. Aber zum Glück auch ein Tumor, der gut auf eine Chemotherapie anspricht.

Gold-Curlerinnen: Binia Feltscher, Irene Schori, Franziska Kaufmann und Christine Urech (v.l.) zeigen stolz die Weltmeister-Trophäe.
Foto: AP

Und so ist Schori heute überglücklich. Zusammen mit Skip Binia Feltscher, Franziska Kaufmann und Christine Urech jubelt sie nach einem 9:6-Sieg über Japan über WM-Gold!

Von April 2015 bis September muss sie die Chemo über sich ergehen lassen. «Die letzten Monate waren hart. Da war ich wirklich am Ende», sagt Schori zu BLICK.

Sie spricht offen über ihr Schicksal. Das Curling habe ihr in dieser Zeit enorm geholfen. «Ich sagte sofort, dass ich wieder spielen will. Auch wenn ich gar nicht wusste, ob es überhaupt wieder möglich sein wird.» Den ganze Sommer denkt Schori an Curling, hält sich mit den Gedanken an ihr Team über Wasser.

«Der Krebs ist momentan weg. Aber das Risiko ist gross, dass er wieder kommt.» Irene Schori

Als sie dann zum Saisonstart aufs Eis zurückkehrt, trägt sie wegen des Haarausfalls ein Kopftuch. «Eine Perücke wollte ich nicht. Mit war egal, dass alle über meinen Krebs Bescheid wissen. Ich mache kein Geheimnis daraus.»

Die 32-Jährige geht offenbar locker mit dem Krebs um. Doch im Sieger-Interview im kanadischen Swift Current fliessen bei ihr die Tränen. Dass sie von ihren Mit- und Gegenspielerinnen mit dem WM-Award für grosse Sportlichkeit aus­gezeichnet wird, berührt Schori: «Es ist grossartig, alle Spielerinnen  hinter mit zu haben.»

Überstanden hat sie die Krankheit noch nicht. «Der Krebs ist momentan weg. Aber das Risiko ist gross, dass er wiederkommt», erklärt Schori. Alle drei Wochen muss sie zur Therapie. Sie muss Hormone und Medikamente einnehmen. Die beste Medizin ist aber die gemeinsame Zeit mit ihren Kolleginnen. «Mir helfen die positiven Erlebnisse mit dem Team. Ich habe mich nie krank gefühlt und bin ein positiver Mensch.»

Die Geschichte von Irene Schori macht den zweiten WM-Titel des CC Flims nach 2014 auch für die Teamkolleginnen umso spezieller. «Wir sind als ganzes Team zusammengestanden und haben zusammen gekämpft. Das macht alles sehr besonders», sagt Skip Bina Feltscher nach dem dritten Schweizer WM-Triumph in Serie.

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