Austragungsort
Im Juni 2016 hat der Internationale Bob- und Skeletonverband (IBSF) Altenberg (De) den Zuschlag für die Austragung der Bob-WM 2020 gegeben. Gleichzeitig wird auch die Skeleton-WM am gleichen Ort über die Bühne gehen. Die Stadt im Erzgebirge hatte keinen Gegenkandidaten, da St. Moritz die Bewerbung bereits vorab zurückgezogen hatte und führt nach 1991, 2000 und 2008 die Wettkämpfe zum vierten Mal durch.
Fakten zur Bahn in Altenberg
Die Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg zählt zu den anspruchsvollsten Kunsteisbahnen der Welt, in der eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreicht werden kann. Die Bobpiloten und Skeletonfahrer müssen eine Strecke von 1'413 m bewältigen, die sieben Links- und zehn Rechtskurven beinhaltet.
Bob-Sport
1888 wurde der erste Bob aus zwei Schlitten und einem Brett von einem Engländer gebaut. Den vorderen Teil machte er mit Seilen steuerbar. Die ersten Bobs aus Stahl wurden 1901 gebaut, teilweise auch mit einem Lenkrad, aber bis heute hat sich die Seilzugtechnik zur Steuerung durchgesetzt. Auch heute noch werden die Bobs über Seilzüge an den beiden vorderen Edelstahlkufen gelenkt. Inzwischen werden sie aus Stahl und Kohlefaser gebaut und wurden über die Jahre aerodynamisch optimiert. Material, Aufbau, Grösse und Abstände werden detailliert durch das Reglement festgelegt.
Bob ist ein Mannschaftssport, bei dem zwei oder vier Personen einen Bob anschieben und einen Eiskanal runter steuern. Am Start wird der Bob angeschoben und dann steigt eine Person nach der anderen zügig ein. Der Pilot sitzt am Steuer und lenkt den Bob durch eine Folge komplexer Kurven bis ins Ziel, nach der Ziellinie bremst der Bremser den Schlitten bis zum Stillstand.
Im Bob gibt es drei Disziplinen: Den Viererbob der Männer gibts seit 1930, den Zweierbob der Männer seit 1930 und seit 2000 tragen die Frauen im Zweierbob Wettkämpfe aus.
Das Maximalgewicht für den Bob inklusive Sportlerinnen respektive Sportler ist wie folgt festgelegt:
- Zweierbob (3,2 m lang) Frauen: 325 kg
- Zweierbob (3,2 m lang) Männer: 390 kg
- Viererbob (3,8 m lang) Männer: 630 kg
Im Eiskanal können Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 150 km/h erreicht werden. Ausgetragen wird die WM jeweils über zwei Tage und vier Läufe. Im Weltcup sind es jeweils nur zwei Läufe an einem Tag. Wer am Ende in den vier Läufen zusammengezählt am schnellsten war, ist Weltmeister.
Bob-Weltmeisterschaften werden jedes Jahr zum Ende der Weltcup-Saison ausgetragen. Die Rennen bei der WM zählen nicht zum Weltcup. Finden Olympische Winterspiele statt, gibt es keine WM.
Stürzt ein Bob im Eiskanal, dürfen keine Insassen rausgeschleudert werden, sonst wird das Team disqualifiziert. Bleiben alle Personen nach einem Sturz in den ersten drei Läufen bis zum Ziel im Bob, darf das Team, sofern es körperlich in der Lage dazu ist, den Wettkampf fortsetzen.
Skeleton-Sport
Skeleton gilt als älteste Wintersport-Wettkampfdisziplin, die ersten Wettkämpfe fanden 1884 in St. Moritz statt. Der Skeleton besteht aus einer seitlich hochgezogenen, starren Wanne mit Haltebügeln sowie vorne und hinten mit seitlichen Prallbügeln. Die Vorschriften verlangen, dass der Schlitten zwischen 80 und 120 cm lang und 8 bis 20 cm hoch ist. Schlitten und Athlet dürfen gemeinsam maximal 115 kg respektive bei den Frauen 92 kg auf die Waage bringen. Das Sportgerät selber darf dabei das Maximalgewicht von 43 kg respektive bei den Frauen 35 kg nicht überschreiten. Sind Athlet und Schlitten gemeinsam schwerer als erlaubt, darf der Schlitten bei den Männern maximal 33 kg und bei den Frauen 29 kg wiegen.
Die Ausrüstung besteht aus eng anliegenden, ungepolsterten Anzügen, einem Helm mit Kinnschutz und Sprinterschuhen mit maximal 8 mm langen Spikes. Im Eiskanal werden Geschwindigkeiten von bis zu 145 km/h erreicht. Diesen stürzen sich die Athleten bäuchlings und kopfvoran hinunter, das Kinn ist nur wenige Millimeter über dem Eis und die Arme liegen seitlich am Körper. Gelenkt wird der Skeleton mit den Schultern, den Knien und den Zehen.
Weltmeister 2019 in Whistler (Kanada) | Titelverteidiger
- Zweierbob Frauen: Mariama Jamanka und Annika Drazek (Deutschland); Der Schweizer Bob mit Martina Fontanive und Irina Strebel ist nicht mehr zum dritten Lauf angetreten und ist deshalb nicht in der Wertung.
- Zweierbob Männer: Francesco Friedrich und Thorsten Margis (Deutschland); Der Schweizer Bob mit Michael Vogt und Sandro Michel belegt Rang 13. Timo Rohner und Adrian Fässler schaffen es auf die 25. Position.
- Viererbob Männer: Francesco Friedrich, Candy Bauer, Martin Grothkopp und Thorsten Margis (Deutschland); Der Schweizer Viererbob mit Michael Vogt, Alain Knuser, Simon Friedli und Sandro Michel wird starker Fünfter. Derjenige mit Pius «Billi» Meyerhans, Yann Moulinier, Cyrill Bieri und Michael Kuonen 19.
- Skeleton Frauen: Tina Hermann (Deutschland); Marina Gilardoni, die einzige Schweizerin am Start, wird 6.
- Skeleton Männer: Martins Dukurs (Lettland)
- Team-Wettkampf Bob/Skeleton: Christopher Grotheer, Anna Köhler, Lisa-Sophie Gericke, Sophia Griebel, Johannes Lochner, Marc Rademacher (Deutschland)
Zeitplan der WM
Donnerstag, 20. Februar
- Eröffnungsfeier 19.00 Uhr
Freitag, 21. Februar
- Zweierbob Frauen, 1. Lauf 14.00 Uhr
- Zweierbob Frauen, 2. Lauf 15.30 Uhr
Samstag, 22. Februar
- Zweierbob Männer, 1. Lauf 11.30 Uhr
- Zweierbob Männer, 2. Lauf 13.00 Uhr
- Zweierbob Frauen, 3. Lauf 14.30 Uhr
- Zweierbob Frauen, 4. Lauf 16.00 Uhr
Sonntag, 23. Februar
- Zweierbob Männer, 3. Lauf 14.30 Uhr
- Zweierbob Männer, 4. Lauf 16.00 Uhr
Donnerstag, 27. Februar
- Skeleton Männer, 1. Lauf 10.00 Uhr
- Skeleton Männer, 2. Lauf 12.00 Uhr
Freitag, 28. Februar
- Skeleton Frauen, 1. Lauf 9.30 Uhr
- Skeleton Frauen, 2. Lauf 11.00 Uhr
- Skeleton Männer, 3. Lauf 13.00 Uhr
- Skeleton Männer, 4. Lauf 15.00 Uhr
Samstag, 29. Februar
- Skeleton Frauen, 3. Lauf 9.30 Uhr
- Skeleton Frauen, 4. Lauf 11.00 Uhr
- Viererbob Männer, 1. Lauf 13.30 Uhr
- Viererbob Männer, 2. Lauf 15.00 Uhr
Sonntag, 1. März
- Skeleton Mixed Team Wettbewerb 10.00 Uhr
- Viererbob Männer, 3. Lauf 13.00 Uhr
- Viererbob Männer, 4. Lauf 14.30 Uhr
- Abschlussfeier