Erstaunlich, denn als vor zehn Tagen auf der Innsbrucker Olympiabahn die Trainings für die Titelkämpfe begannen, hat der 32-jährige Pilot aus dem Aargau noch seine Abneigung für diesen Eiskanal kundgetan: «Das ist nicht meine Bahn.» Vielfach ist mit dieser Einstellung der Kopf bereits auf Niederlage programmiert.
Nicht so bei Peter. Schon in den ersten beiden Fahrten vom Samstag kippt er den Schalter auf Positiv. Bloss vier Hundertstel hinter dem Bronze-Rang riecht er als Fünfter bei Halbzeit Lunte. Rico Peter, Bror van der Zjide, Thomas Amrhein und Simon Friedli packen mit zwei gelungenen «Sonntags-Fahrten» – zweit- und drittschnellste Laufzeit – ihr Edelmetall. Hinter dem Letten Melbardis und 2er-Weltmeister Friedrich (De).
Rico Peter kann sich bei Wolfgang Stampfer bedanken, dem einstigen Ösi-Piloten, der heute Cheftrainer der Schweizer ist. Der 43-Jährige hat auf diese Saison hin für Peter einen ultraschnellen Vierer-Schlitten gebaut, um den ihn sogar die startschnelleren Deutschen beneiden. Für die Schweiz holt Rico Peter die erste Vierer-Medaille bei einer WM seit Ivo Rüegg 2007.