Vor einer Woche hat Swiss-Sliding-Präsident Jürg Möckli zugegeben, dass aus dem Verbands-Inventar vor seiner Amtszeit Viererbob-Kufen verschwunden sind. Und dass die 20'000-Franken-Ware unauffindbar ist. Es wird wild spekuliert. Mehrere Insider haben nun den Verdacht geäussert, dass die Kufen noch im Besitz des Olympia-Zweiten Beat Hefti sein könnten.
Hefti winkt ab. Er erklärt gegenüber BLICK: «Es ist mir schon klar, dass alle mich beschuldigen und sagen, ich hätte die Kufen.» Dass er verdächtigt werde, weil ihm gewisse Kreise nicht wohlgesinnt seien. «Ich bin ja auch der Letzte gewesen, der diese Kufen gehabt hat. Bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi bin ich damit gefahren. Weil die andern schon heimgereist waren, habe ich in Sotschi das Verbandsmaterial für den Rücktransport in die Schweiz bereitgestellt. Auch die jetzt vermissten Kufen.»
Erst im April 2014 seien die Materialkisten in der Schweiz angekommen. «Da ist es aber nicht mehr meine Sache gewesen zu kontrollieren, ob noch alles drin ist», sagt Hefti.
Hefti weiter: «Es gibt Leute, die das Gefühl haben, sie hätten diese Kufen in der vergangenen Saison beim Weltcup in St. Moritz nochmals gesehen. Das waren aber nur ähnliche Kufen. Von vielen guten Kufen lasse ich im Laufe der Zeit Kopien anfertigen für den Fall, dass einmal etwas kaputt geht. Und diese Kopien kann man vom Original kaum unterscheiden.» Bei jenem Weltcup in St. Moritz war Hefti zum Jux mit Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig und Leichtathletin Linda Züblin Vierer gefahren.
Ein schriftlicher Beweis, dass Hefti die Kufen stibitzt oder länger als geplant «ausgeliehen» hat, existiert nicht. Deshalb gilt für den 37-jährigen Appenzeller die Unschuldsvermutung. Experten glauben, dass sie die Kufen erkennen würden, falls diese auftauchten. Und Hefti will ja im Januar im Europacup Vierer fahren.
Ärgerlich wäre der Kufen-Verlust auch für Rico Peter, den nominell stärksten Schweizer Vierer-Steuermann. Dem Aargauer würde so bei der Material-Auswahl weiterhin eine geeignete Option fehlen.