Die schnelle Startzeit lässt das Desaster noch nicht erahnen. Aber als Melanie Hasler (23) im Ziel vor Schmerzen kaum noch aus ihrem Bob aussteigen kann, sich an den rechten Oberschenkel fasst und gestützt werden muss, ist klar: Unsere Olympia-Hoffnung ist verletzt!
Sie sagt zu Blick: «Beim Start hat es mir eins voll reingezwickt, ich konnte noch irgendwie einsteigen. In der Bahn war der Muskel natürlich weiter unter Druck, das hat es nicht wirklich besser gemacht.»
Nach der Rückreise aus Altenberg kennt Hasler nun die Diagnose: Zerrung am hinteren Oberschenkel. Es ist das Out für die Rennen Anfang Januar in Lettland. «Das ist eine bittere Pille», sagt Hasler.
Fontanive noch ohne Olympia-Ticket
Alarm bei den Bob-Frauen! Hasler verletzt. Und die zweite Schweizerin, Martina Fontanive (35), kommt diese Saison einfach nicht richtig auf Touren, verpasst sogar wiederholt den 2. Lauf und stürzt mehrfach heftig.
So wirds eng für die Olympia-Quali. Von den drei Top-8-Rängen für das fixe Peking-Ticket, das Hasler längst geholt hat, fehlen der Zürcherin noch immer zwei. Einen holte sie letzten Winter mit dem Monobob-Sieg in Königssee. Diese Saison aber ist im Monobob ein 9. Rang Fontanives Topergebnis, im Zweier lediglich ein 12. Platz.
Bob-Alarm sechs Wochen vor Olympia. Aber es gibt Hoffnung. Hasler will spätestens beim Heimweltcup Mitte Januar in St. Moritz wieder fahren. Und Fontanive könnte in Sigulda, wo die starken deutschen und amerikanischen Bobs verzichten, der Olympia-Quali näher kommen: Mit einem weiteren Top-12-Rang erfüllt sie zumindest den B-Wert der Selektionskriterien.