TV-Kritik in St. Moritz
Bob-Weltcup-Debütant liest SRF-Duo die Leviten

Bob-Pilot Michael Vogt missglückt das Heimrennen in St. Moritz völlig. Heiss ist hingegen Debütant Michael Kuonen – auch noch nach dem Rennen.
Publiziert: 01.02.2020 um 16:58 Uhr
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Michael Kuonen: Der Walliser gibt in St. Moritz sein Weltcup-Debüt.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Die Schweiz flutet den Weltcup mit Debütanten. Beim Neuaufbau der einstigen Bob-Nation mit lauter jungen Piloten drängen hinter dem etablierten Michael Vogt (22) diverse Bob-Lehrlinge auf die höchste Stufe. Beim Heimrennen in St. Moritz steht mit Michael Kuonen (28) diese Saison nach Cédric Follador (25) und Simon Friedli (28) bereits der dritte Debütant am Start.

Der frühere Top-Anschieber aus dem Wallis steuert seit zwei Jahren selbst. Bei der Weltcup-Feuertaufe rast Kuonen mit Bremser Marco Tanner auf Rang 11: «Schade, knapp an den Top-Ten vorbei. Aber wir wussten nicht, wo wir stehen. Deshalb sind wir zufrieden.»

Gar nicht zufrieden ist Kuonen aber mit dem SRF2-Duo! Als Live-Kommentator Beat Sprecher und Experte Christian Reich ihn zum Interview bitten, kassieren sie von Kuonen eine Standpauke.

Der Debütant hatte sich vor dem 2. Lauf die TV-Bilder des 1. Laufs angesehen. «Ihr habt uns stark kritisiert, obwohl wir zum ersten Mal im Weltcup fahren», deponiert Kuonen, «sogar der Start war nicht recht, obwohl wir dort die Viertschnellsten waren. Wenn das ein interessierter Sponsor gesehen hat, musste er ja denken, die können nichts.» Das SRF-Duo verteidigt sich, Reich sagt: «Wir haben deine Leistung als Neuling aber auch gewürdigt.» Damit ist die Sache ausgeräumt, Kuonen gibt dem SRF sein Interview dann wieder ganz cool.

Einsilbig ist hingegen Michael Vogt: Als Weltcup-Dritter verhaut der Schwyzer sein Heimrennen komplett: Nur Rang 18. «Vor allem im 1. Lauf passte von A bis Z nichts zusammen.» Fürs beste Schweizer Ergebnis in St. Moritz sorgt eine Frau: Martina Fontanive holt mit Rang 4 ihr bestes Resultat der Karriere.

Das Männer-Rennen gewinnt Johannes Lochner vor seinem deutschen Landsmann Francesco Friedrich.

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