Corona-Todesdrama um Schweizer Bob-Olympiasieger
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Corona-Drama:Schweizer Bob-Olympiasieger Sepp Benz (†76) ist tot

Sepp Benz war der «Bremser der Nation»
Corona-Todesdrama um Schweizer Bob-Olympiasieger

Er war bis zuletzt als Schweizer Rodeln-Spartenchef noch voll im Eiskanal aktiv. Doch jetzt reisst eine Covid-Erkrankung den früheren Bob-Olympiasieger Sepp Benz mitten aus dem Leben.
Publiziert: 06.02.2021 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2021 um 11:39 Uhr
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Olympiasieger mit Erich Schärer (l.): Bob-Legende Sepp Benz (r.) ist am 5. Februar 2021 verstorben.
Foto: Blick Sport
Matthias Dubach

Es ist ein Schock für den Schweizer Bob- und Rodel-Sport. Josef «Sepp» Benz verstirbt am Freitag in Zürich im Alter von 76 Jahren, wie am Samstag bekannt wird. Es ist das Corona-Virus, das Benz aus dem Leben reisst.

Der frühere Anschieber von Bob-Legende Erich Schärer (74) wäre dieses Wochenende eigentlich in St. Moritz als Swiss-Sliding-Funktionär vor Ort gewesen – Benz selber hat als Schweizer Rodeln-Spartenchef hinter den Kulissen gewirbelt und das Weltcup-Finale ins Engadin geholt, weil dieses corona-bedingt nicht in Peking stattfinden konnte. Tragisch: Jetzt wird der St. Galler selber zum Opfer des heimtückischen Virus.

Benz war zu seinen sportlichen Glanzzeiten im Schlitten von Schärer der «Bremser der Nation» und der «schnellste Pöstler der Schweiz». Schärer/Benz werden 1980 in Lake Placid Zweier-Olympiasieger. Sie holen zudem zweimal Olympia-Silber sowie einmal Bronze, werden zusammen Welt- und Europameister.

«Er war in allem ein Extremer»

Schärer trifft der Tod seines legendären Bremsers hart. Er ist in Kontakt mit Benz´ Lebenspartnerin und sagt zu BLICK: «Es tut sehr weh. Er war ja noch jung… Vor drei Wochen hatte ihn das Virus erwischt, doch dazwischen hatte sich sein Zustand wieder gebessert. Er wird uns sehr fehlen.»

Benz galt während seiner Karriere als trainings-besessen. Zwischen seinen Briefträger-Runden durch seine Wahlheimat Zürich schuftete er an seiner Fitness, am Wochenende sowieso. «Er war in allem ein Extremer», sagt Schärer, «bei ihm musste man immer mit allem rechnen.»

Legendär ist auch der Rücktritt von Benz. «Wir sind in Cortina gefahren. Er ist ausgestiegen und rief einfach: Das wars!», erinnert sich Schärer, der über Benz sagt: «Zwischen uns hat es gestimmt. Wenn wir als Team nicht so gut funktioniert hätten, wären wir niemals so erfolgreich gewesen.»

Schärer verliert zwei Freunde in einer Woche

Nach seiner Karriere widmet sich Benz vor allem dem Rodel-Sport, ist auch beim internationalen Verband aktiv und erfindet die Team-Staffel. Beim Schweizer Verband war Benz diesen Winter dabei, einige Aufgaben an Nina Reithmayer zu übergeben.

Swiss-Sliding-Präsident Sepp Kubli: «Wir sind erschüttert. Auch, weil wir nach Walter Graf ein zweites Ehrenmitglied in wenigen Tagen verlieren.» Auch Erich Schärer sagt traurig: «Diese Woche habe ich zwei Freunde verloren.»

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