Es ist ein Eiskanal-Hammer. Gleich zum Auftakt der Rodel-WM in Altenberg (De) fährt Natalia Maag (26) um den WM-Titel im Sprint.
Der Zürcher Oberländerin fehlen auf die nunmehr vierfache Weltmeisterin Julia Taubitz (27) aus Deutschland nur 72 Tausendstelsekunden. Auf dem Podest jubeln die beiden aber gemeinsam. Maag und Taubitz sind sehr gut befreundet, sind auch schon gemeinsam in die Ferien verreist.
Jetzt stehen sie erstmals gemeinsam auf dem WM-Podest. Das, weil Maag die erhoffte Steigerung gelingt. Sie wolle mehr, hatte sie vor Beginn der Saison gesagt. In den vergangenen zwei Wintern hatte sie sich in den ersten zehn etabliert, ohne allerdings zu den Allerbesten zu gehören. Jetzt die Sensation im WM-Sprint – in diesem Format werden die Medaillen in nur einem einzelnen Lauf vergeben.
Beste Schweizerin seit Martina Kocher
Maag ist im Schweizer Eiskanalverband Swiss Sliding in der Sparte Rodeln eine Einzelkämpferin, niemand sonst betreibt diese Disziplin auf diesem hohen Niveau. Die Zürcherin ist erste Schweizer WM-Medaillengewinnerin seit Martina Kocher (38), die 2016 im Sprint sogar Weltmeisterin wurde und 2018 die Karriere beendete.
Maags Steigerung von einer konstanten Top-Ten-Fahrerin im Weltcup zur WM-Medaillengewinnerin gelang wohl auch dank Umstellungen in der Vorbereitung, die sie im Gegensatz zu den letzten Jahren wieder vermehrt in der Schweiz absolvierte.
Sie blieb zwar als «Gast» Teil des deutschen Teams, arbeitete zweimal pro Woche aber mit der Schweizer Leichtathletik-Trainerin Daniela Mühlebach in der Heimat an ihrer Physis. Hintergrund der Anpassung war das angestrebte Ausmerzen ihrer grössten Schwäche, jene bei den Starts. (SDA/md)