Ein Sport-Sponsoring einer Firma ist immer auch von den handelnden Personen abhängig. Das vielleicht berühmteste Beispiel: Formel-1-Fan Oswald Grübel brachte als Banken-Boss zuerst die Credit Suisse und dann auch die UBS in die Königsklasse.
Auch im jüngsten Beispiel gehts um eine Bank: Julius Bär. Die Privatbank steigt Ende Saison wegen «einer strategischen Neuorientierung» als Hauptsponsor bei Swiss Sliding aus. Die Schlitten mit der dunkelblauen Julius-Bär-Schnauze? Die gibts nur noch in diesem Olympia-Winter. Nicht zuletzt, weil es in der Chefetage zu einem personellen Wechsel gekommen ist.
Der Ausstieg ist ein Schock für den Bob-Verband. Denn nach Blick-Informationen existierte bereits eine Zusage für eine Vertragsverlängerung. Doch jetzt steht man ab März 2022 ohne Hauptgeldgeber da.
Paket ab 300'000 Franken zu haben
Swiss-Sliding-Boss Sepp Kubli lässt gegenüber Blick offen, ob die seit 2019 bestehende Partnerschaft vor einer Verlängerung stand. Er sagt: «Es ist schade. Aber wir gehen im Guten auseinander und haben in dieser Olympia-Saison gemeinsam noch hohe Ziele.»
Aber Fakt ist: Die Zeit drängt, nun plötzlich einen neuen Hauptsponsor für den nächsten Olympia-Zyklus an Land zu ziehen.
Immerhin: Der traditionsreiche Eiskanal-Sport ist in der Schweiz mit neuen Piloten wie dem WM-Vierten Simon Friedli, Junioren-Weltmeister Michael Vogt und Monobob-Hoffnungsträgerin Melanie Hasler nach Dürrejahren wieder im Aufwind, in Peking sind sogar Medaillen nicht undenkbar.
Nach Blick-Informationen könnte ein neuer Hauptsponsor ab rund 300´000 Franken die rasenden Bobs in seinen Farben ausstatten.
Übrigens: Das Engagement im zweistelligen Millionenbereich von Julius Bär in der Elektro-Rennserie Formel E dauert bereits seit 2014 an und geht bis mindestens 2023 weiter.