Wunder im Sport? Meist sind das Märchen, allenfalls Träume. Nicht so für den 33-jährigen Aargauer Piloten Rico Peter bei der Olympia-Hauptprobe in der neu erstellten Eisrinne von Pyeongchang (SKor). Steigerung um 21 Ränge mit der 4er-Schlitten gegenüber dem kleinen Zweier innerhalb von 24 Stunden.
Am Samstag hat nach einer Trainings-Woche in der neuen Bahn noch überhaupt nichts geklappt. Am nächsten Tag zeigt Peter an den Steuerseilen, dass er trotz enttäuschenden Resultaten seit Jahresbeginn seine Qualitäten nicht ganz verloren hat.
Mit zweitbester Laufzeit im Final-Durchgang donnert er sogar den deutschen Weltmeistern um eine Zehntelsekunde davon. Für einmal hat Peter auch seine Nerven wieder im Griff, kann sich gegenüber dem ersten Durchgang (Rang 4) weiter steigern.
Dabei hat die Schweizer Nummer 1 auf die letzten Reserven zurück greifen müssen. Weil auch sein Team von Verletzungen geplagt ist, muss Peter noch einmal seinen holländischen Anschieber Bror van der Zijde zurückholen.
Eigentlich war diese Zusammenarbeit schon seit Wochen beendet, weil der Holländer wegen des fehlenden Schweizer Passes bei Olympia in einem Jahr ohnehin nicht startberechtigt ist. Doch mindestens bei der Hauptprobe gibt Van der Zijde im Schweizer Schlitten noch einmal Gas.
Mit diesem zweiten Platz hinter dem Russen Kasjanow sichern sich Rico Peter und seine Hinterleute Van der Zijde, Alex Baumann und Thomas Amrhein auch im 4er-Weltcup Gesamtrang zwei.