Auf die einstige Bob-Nation Schweiz wartet wohl eine Saison ohne Podestplätze. Wenigstens ist nun beim Weltcup-Auftakt dieses Wochenende in Lettland neben Debütant Michael Vogt (20) doch noch ein zweiter Schweizer am Start: Pius Meyerhans (51), der erst mit 48 Jahren das erste seiner bisher erst sieben Weltcup-Rennen fuhr!
Dabei holte er zwar nur einen Top-15-Rang. Doch weil «Billi» Meyerhans seine privat finanzierte Mannschaft wie die berühmte TV-Serie als A-Team inszeniert, macht er sich seither einen Namen als «Hannibal» des Eiskanals. Nun holt der Verband das A-Team in den Weltcup zurück – allerdings eher widerwillig.
Denn eigentlich wird bei Swiss Sliding alles der neuen Nachwuchs-Strategie untergeordnet. Neben Vogt werden die drei Bob-Lehrlinge Michael Kuonen (27), Yann Moulinier (25) und Simon Friedli (27) gefördert, aber dieses Trio muss bis mindestens Mitte Januar zuerst im Europacup Erfahrungen sammeln.
Der zweite Weltcup-Startplatz neben Vogt? Sollte zunächst leer bleiben. Da tritt das A-Team auf den Plan. Als der bunte Hund Meyerhans nachbohrt, bekommt er ein Aufgebot für die ersten drei Rennen. Der Oldie darf nun den zweiten Startplatz nutzen, aber nur bis einer der Bob-Lehrlinge hochkommt.
Eine absurde Konstellation, über die Meyerhans sagt: «Ich könnte der Vater der Piloten sein, bin gar älter als die meisten Trainer. Aber die Leistung soll entscheiden, nicht das Alter.»
Ob das der Verband auch so sieht? Die Nachwuchsförderung ist im Hinblick auf Peking 2022 beschlossene Sache. Aber Meyerhans will sich behaupten. Das A-Team hat bereits einen Schlitten am WM-Ort Whistler eingelagert!