Michael Vogt (20) ist froh, dass sein erstes Wochenende im Bob-Weltcup vorbei ist. «Die Bahn in Sigulda ist eigentlich cool, aber im ersten Teil muss man sehr viel lenken und extrem darauf achten, dass man nirgends anschlägt», sagt der Bob-Lehrling, der erst seit zwei Jahren im Eiskanal fährt und nun wegen der neuen Schweizer Nachwuchs-Strategie schon auf höchster Stufe antritt.
Vogt ist es aber ganz recht, dass er nun via kurzen Stopp daheim gleich nach Winterberg weiterreisen kann, wo der Auftakt im Vierer-Schlitten wartet. Seine Feuertaufe im Zweier-Weltcup? Es ist eine harte Landung in der Realität.
Gleich im ersten Lauf im ersten Rennen in Lettland stürzt Vogt mit Bremser Oliver Gyger: «Zum Glück habe ich mir nur etwas das Knie angeschlagen, auch Oli ist nichts passiert.» Der Schwyzer gibt zu: «Trotz der guten Trainings ist vor dem Rennen etwas Nervosität aufgekommen. Beim Sturz war ich zu spät dran und habe zu wenig gesteuert, dann ich es passiert.»
«Es waren zuviele Fehler drin»
Für den Sonntag wechselt der Neuling auf Bremser Alain Knuser und steigert sich damit beim Start. Zu mehr als dem 17. und letzten Rang reichts aber auch dann nicht.
«Rangmässig habe ich es in etwa so erwartet», sagt Vogt, «aber bei den Fahrten habe ich mehr von mir erwartet. Es waren zuviele Fehler drin. Einmal habe gleich nach dem Start die Wand touchiert und den ganzen Schwung verloren.»
Am Wochenende in Lettland wird Vogt auch zweimal von Billi Meyerhans (51) bezwungen. Der Bob-Oldie fährt auch nächstes Wochenende in Winterberg, weil ausser Vogt noch keines der neuen jungen Schweizer Teams genügend Erfahrung für einen Weltcup-Start hat.
Vogt weiss, dass es im Vierer auch erstmals um sein vorrangiges Ziel in der Weltcup-Lernphase geht: Sich überhaupt für den 2. Lauf zu qualifizieren (Top 20). Das war in Lettland kein Thema: Es starteten nur 18 Teams.