Bob-Hefti holt bei Blitz-Comeback SM-Gold
«Ich habe es für meinen Anschieber getan»

Sotschi-Olympiasieger Beat Hefti fährt seit zwei Jahren keine Weltcup-Rennen mehr. Aber beim Blitz-Comeback an den Schweizermeisterschaften lässt er alle stehen.
Publiziert: 17.02.2020 um 10:25 Uhr
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Das verblüffende Podest der Zweierbob-SM in St. Moritz: Beat Hefti/Dominik Schläpfer (Mitte) siegen vor Cédric Follador/Benedikt Nikpalj und Michael Kuonen/Marco Tanner.
Foto: Zvg
Matthias Dubach

Beat Hefti (42) bekommt nach seinem Rücktritt mehr Medaillen als andere Bob-Fahrer während einer ganzen Karriere! Letzten Sommer wird ihm nach jahrelangem Knatsch endlich das nachträgliche Olympia-Gold von Sotschi überreicht. Und letzten Samstag in St. Moritz? Da schnappt sich Hefti im Zweierbob SM-Gold.

Trotz Rücktritt. Trotz 2017 beendeter Weltcup-Laufbahn. Der Appenzeller schlägt Cédric Follador und Michael Kuonen klar – dabei sind diese beiden Bob-Lehrlinge diese Saison immerhin erstmals im Weltcup gefahren. Hefti fährt sonst nur noch Taxi-Schlitten. «Es ging nicht darum, sie vorzuführen», sagt der frühere Spitzenpilot, «aber sicherlich zeigt das Ergebnis, dass ihnen noch ein, zwei Schritte fehlen und sie weiter fleissig arbeiten müssen.»

Titel als Motivation für Schläpfer

Worum ging es dem Olympia-Sieger dann? «Um meinen Anschieber», sagt Hefti über Dominik Schläpfer (25) aus Wila ZH, der aus seinem eigenen Nachwuchs-Projekt «Victorinox Bob Trophy» stammt.

Hefti entdeckte den Vereinsturner 2018 als Bob-Talent – nun ist er Schweizermeister. «Es war eine tolle Gelegenheit um zu zeigen, dass sich ein Umstieg lohnt. Der Titel ist für Dominik eine coole Motivation, um weiter zu trainieren. Das ist auch wichtig, denn wir brauchen in der Schweiz mehr starke Anschieber.»

Verblüffend: Hefti/Schläpfer legen in St. Moritz starke Startzeiten auf dem Niveau der Weltcup-Gegner hin. «Dass ich in der Bahn mit der Routine noch mithalten kann, wusste ich. Bei den Starts waren wir aber nicht sicher, wo wir stehen», sagt Hefti. Doch nach zwei SM-Läufen steht er zuoberst auf dem Podest – wie am Sonntag im Viererbob (ohne Hefti) die Rohner Bulls mit Pilot Timo Rohner.

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