Auf einen Blick
- Weltmeisterin Lisa Hauser trainiert mit dem Schweizer Biathlon-Team
- Hauser muss ihre Kosten selbst tragen
- Swiss-Ski-Trainerin Flunger hegt enge Beziehung zur siebenfachen Weltcupsiegerin
Das Schweizer Biathlon-Team hat eine Weltmeisterin in seinen Reihen. Nun gut, sie hat den Schweizer Pass nicht und geht auch nicht für Swiss-Ski an den Start, aber sie trainiert regelmässig mit Lena Häcki-Gross oder den Gasparin-Schwestern Aita und Elisa. Die Rede ist von Lisa Hauser (30).
Die Österreicherin, die 2021 den WM-Titel im Massenstart holte, hat sich Mitte Oktober komplett vom österreichischen Verband abgenabelt. «Ich wollte die ganzen Diskussionen und Streitereien einfach nicht mehr», zitiert sie die «Kleine Zeitung». Schon seit Jahren trainiert die siebenfache Weltcupsiegerin auf eigene Faust, gestaltet ihre Trainingspläne selbst – und absolvierte im letzten Sommer Teile der Vorbereitung mit der Schweizer Equipe.
Letzteres habe zum ÖSV-Ultimatum geführt, sagt Hauser: «Es hat geheissen: entweder ganz oder gar nicht.» Sie entschied sich für Ersteres. Sandra Flunger, seit 2018 Cheftrainerin bei Swiss-Ski, erklärt gegenüber Blick jedoch, dass die Anzahl Trainings von Hauser mit der Schweizer Equipe in diesem Sommer ungefähr gleich gewesen sei wie schon im letzten Jahr. Wo liegt also der Unterschied?
Hauser muss Kosten selbst tragen
«Letztes Jahr wurde sie vom österreichischen Verband finanziell noch unterstützt. Dieses Jahr trägt sie die Kosten selbst», erläutert die 42-Jährige. Sonst sei nicht viel anders, Hauser sei auch heuer an vier Kursblöcken der Schweizerinnen dabei gewesen, wie schon in der Vorbereitung 2023.
Dass Weltmeisterin Hauser weiterhin mit den Schweizerinnen trainieren wollte, «ehrt uns», freut sich Flunger. Ihre Freude geht über das Sportliche hinaus: Sie hegt eine enge Beziehung zu ihrer Landsfrau. «Ihretwegen bin ich Biathletin», sagte die einstige Langläuferin Hauser über ihre frühere Trainerin am Skigymnasium. «Ich bin mit Lisas Familie sehr gut befreundet. Es ist ein sehr freundschaftliches Verhältnis», meint Flunger.
Flunger scherzt über Nationenwechsel
Als es dann im Frühling 2023 darum ging, ob Hauser ab und zu mit dem Schweizer Team trainieren kann, «haben sowohl die Athletinnen als auch die Betreuer sofort zugestimmt». Flunger: «Es ist ein Gewinn, wenn du dich im Trainingsbetrieb mit jemandem wie Lisa messen und so das Selbstvertrauen aufbauen kannst.»
Starten wird Hauser weiterhin für Österreich. Käme aber ein Nationenwechsel gar nicht infrage? «Sie müsste einen ganz hübschen Schweizer kennenlernen, damit dies möglich wäre. Sie ist aber bereits seit Jahren in glücklichen Händen», scherzt Flunger. «Lisa ist mit Leib und Seele Tirolerin, sie wird ihr Leben lang für Österreich an den Start gehen.»