Selina Gasparin allein im Weltcup unterwegs
«Das erste Mal ohne Leila ist komisch»

Der Biathlon-Weltcup macht diese und nächste Woche erstmals seit fünf Jahren wieder Halt in Nordamerika. Für Selina Gasparin (31) ists eine spezielle Reise. Zum ersten Mal ist sie getrennt von Tochter Leila.
Publiziert: 05.02.2016 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:33 Uhr
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Selina Gasparin ist ohne Tochter in Übersee.
Foto: EQ Images
Marc Ribolla

In knapp drei Wochen feiert Leila Gasparin ihren ersten Geburtstag. Das Töchterchen von Biathletin Selina Gasparin (31) und ihrem Ehemann, dem russischen Langläufer Ilya Tschernoussow, war bisher in der Comeback-Saison der Bündnerin immer dabei.

Eine Nanny kümmert sich zusammen mit Selina um den jüngsten Gasparin-Sprössling. Die Sportlerin sagt: «Es läuft gut. Die Tage sind immer sehr ausgefüllt. Es gibt immer etwas zu tun. Wenn andere Athleten am Abend entspannen, bin ich oft noch beschäftigt.»

Jetzt ist die Olympia-Einzel-Zweite von 2014 aber erstmals längere Zeit von Leila getrennt. Denn Gasparin bestreitet auch die Übersee-Weltcups in Canmore
(5.–7. Februar, Kanada) und Presque Isle (11.–14. Februar, USA). Eigentlich war der ursprüngliche Plan, dass sie diese auslässt.

Seit letztem Sonntag ist sie in Kanada. «Wie alle Athleten merke ich den Jetlag, aber ich konnte gut schlafen. Vielleicht bin ich es vom nächtlichen Aufstehen in den ersten 9 Monaten mit Leila gewohnt, schnell einzuschlafen», erzählt die sportliche Mutter.

Gasparin sagt weiter: «Das erste Mal ohne Leila ist komisch. Ich schätze es sehr, sie sonst dabeizuhaben. Sie ist bei meiner Mutter jedoch momentan in guten Händen, und die lange Reise wollte ich ihr nicht zumuten.»

Weil nun für ein paar Tage die Mutterpflichten wegfallen, ist Gasparins Alltag etwas umgestellt. «Hier bleibt mir nun mehr Zeit, mich auf die Wettkämpfe vorzubereiten, und ich bin gespannt, wie sich das auswirkt. Ich versuche hier, nebst den Wettkämpfen mehr zu trainieren als sonst.»

Schwester Elisa macht Ferien in Canmore

Obwohl Leila nicht mit nach Übersee gereist ist, sind dennoch drei Gasparin-Frauen in Canmore dabei. Nebst Selina und der jüngsten Schwester Aita (21), die als Athletinnen dabei sind, ist erstmals diesen Winter auch Elisa (24) vor Ort.

Die mittlere der Gasparin-Schwestern macht dort zurzeit Ferien und erholt sich, nachdem Elisa die Saison wegen Erschöpfung frühzeitig abgebrochen hat.

Für viele der Biathleten werden die Wettkämpfe in Canmore Neuland bedeuten. Letztmals gastierte der Weltcup in der Saison 1993/94 im «Nordic Centre Provincial Park». Vor sieben Jahren fand aber die Junioren-WM in Canmore statt.

Zu den erfolgreichen Teilnehmern gehörten damals die heutigen Stars Miriam Gössner, Veronika Vitkova, Dorothea Wierer, Lukas Hofer, Simon Schempp oder der Schweizer Benjamin Weger, der WM-Silber im Junioren-Sprint gewann. Mario Dolder eroberte Bronze im Jugend-Sprint.

Für Selina Gasparin ist der Canmore-Aufenthalt hingegen eine Premiere. Wie ist ihr Eindruck? «Alles ist ein wenig grösser als im Engadin, aber doch ähnlich mit den Bergen und den kompakten Schneebedingungen.»

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