Schwarzer Tag für die Gasparins
Juniorin Häcki zeigt mit Platz 21 tollen WM-Sprint!

Der Biathlon-WM-Sprint in Oslo endet für Selina und Aita Gasparin mit einer Enttäuschung – Platz 67 und 73. Die 20-jährige Lena Häcki läuft mit Rang 21 in die Weltspitze.
Publiziert: 05.03.2016 um 16:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:25 Uhr
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Lena Häcki am Schiessstand in WM-Sprint.
Foto: REUTERS
Marc Ribolla

Rund 20'000 Fans machen den legendären Holmenkollen in Oslo am Samstag zum begeisternden Wettkampf-Ort der Biathlon-WM. Fürs Schweizer Team gibts im Sprint aber ganz vorne nichts zu holen.

Bei den Frauen (7,5 km) hat Leaderin Selina Gasparin (31) Mühe am Schiessstand und muss dreimal in die 150-Meter-Runde. Auch Schwester Aita (22) lässt drei Scheiben stehen.

Am Ende schaut nur Rang 67 für Selina und Platz 73 für Aita raus. Bitter: Sie verpassen damit die Verfolgung vom Sonntag!

Eine enttäuschte Selina sagt: «Das Schiessen war eine Katastrophe. Ich hab bisschen geschraubt, aber das klappte nicht ganz. Auf der Strecke hatte ich zudem Pech mit der frühen Startnummer 6, weil es kurz vor dem Start zu schneien begann.»

Ein Fehlstart in die WM mit Konsequenzen. «Ein gutes Sprint-Resultat wäre wichtig gewesen. Jetzt wird es schwierig, mich fürs Massenstart-Rennen zu qualifizieren», sagt Gasparin.

Lena Häcki läuft in die Weltspitze

Einen tollen Wettkampf zeigt die erst 20-jährige Engelbergerin Lena Häcki, die vor einem Monat zweimal WM-Silber bei den Junioren gewann. Häcki behält am Schiessstand mit nur einem Fehler ruhig Blut und beendet den Sprint auf Platz 21 – 1:22 hinter der Spitze. Ihr bestes WM-Ergebnis nach Platz 28 vor einem Jahr.

Strahlend sagt Lena: «Ich freu mich riesig, es ist genial. Ich hätte es nie so erwartet. Ich habe mich bewusst in den ersten zwei Laufrunden etwas zurückgehalten, um nicht zu ausgepumpt zum Schiessen zu kommen. Das klappte.»

Was rechnet sie sich für die Verfolgung aus (Sonntag, 15.45 Uhr)? «Mein Ziel ist es, das Rennen zu geniessen. Die Zuschauer sind fantastisch, das motiviert», sagt Häcki.

Ebenfalls im Verfolger dabei ist Irene Cadurisch. Die Engadinerin schiesst mit einem Fehler gut und landet auf Platz 46.

WM-Gold im Sprint gewinnt die Einheimische Tiril Eckhoff. Sie verweist Marie Dorin-Habert (Frankreich) um 15 Sekunden auf Platz zwei. Bronze erobert die Deutsche Laura Dahlmeier (+19,8 Sek.).

Wiestner überzeugt wieder – Weger enttäuscht

Im Männer-Rennen am Vormittag zeigt der Bündner Serafin Wiestner, dass er in der Weltspitze angekommen ist. Der 25-Jährige bestätigt seinen fünften Sprint-Platz beim letzten Weltcup in Presque Isle.

Wiestner zeigt vor allem im ersten Teil des 10-km-Sprints eine top Leistung. Nach dem ersten Schiessen mit null Fehlern liegt er sogar in Führung und auf Medaillenkurs.

Beim Stehend-Anschlag fällt eine Scheibe dann nicht, die Strafrunde wirft Wiestner etwas zurück. Am Ende verpasst er die Top Ten als Elfter um fünf Sekunden. Mit nur 57 Sekunden auf Platz eins ist die Ausgangslage für die Verfolgung vom Sonntag ideal, um sich nach vorne zu orientieren.

Weltmeister wird überlegen der grosse Dominator der letzten Jahre, Martin Fourcade. Der Franzose schiesst zweimal Null und hat in der Schlusswertung 26,9 Sekunden Vorsprung auf Ole Einar Björndalen (ebenfalls mit null Schiessfehlern) und Sergei Semonov (Ukraine, +27,6 Sek.).

Der 42-jährige Norweger Björndalen erobert bereits seine 41. WM-Medaille seit seiner Premiere 1997 – ein Wahnsinn. Björndalen hat nun in allen WM-Disziplinen total 19mal Gold, 13mal Silber und neunmal Bronze gewonnen.

Den restlichen Schweizern läufts nicht rund. Martin Jäger (2 Fehler) läuft nur auf Rang 48, sogar nur enttäuschende 51. wird Benjamin Weger (2 Fehler). Beide verlieren über zwei Minuten, schaffen es aber knapp noch in die Verfolgung der besten 60.

Das gilt nicht für Mario Dolder. Der Baselbieter muss dreimal in die Strafrunde und schaut morgen als 66. nur zu.

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