Die Tiroler Luft in Hochfilzen (Ö) scheint Biathletin Selina Gasparin speziell in einem Rennen zu liegen. An jenem Ort, an dem sie 2013 ihren ersten Weltcup-Sieg feierte, läuft die 32-Jährige – trotz schlechter Vorzeichen – im WM-Sprint über 7,5 km auf Rang elf.
Die Top Ten verpasst sie nur um eine Sekunde. So gut war Gasparin an einer WM noch nie klassiert. Bisher stand ein 12. Platz im Sprint in Ruhpolding 2013 als Bestmarke.
Und dies, obwohl sie in den letzten fünf Tagen nur ein Training machen konnte. Am Donnerstag musste Gasparin krankheitshalber die Mixed-Staffel sausen lassen und sich für den Sprint schonen.
Vor dem Start ist die Ungewissheit spürbar. Im SRF-Interview sagt sie: «Dank Antibiotika und auskurieren konnte ich wieder etwas gesünder werden. Ich weiss selber nicht so genau, wie stark mein Körper beeinträchtigt ist. Um eine Chance zu haben, muss ich voll drein. Wenn es mich aufstellt, ist es halt so.»
Tut es aber nicht. Im Gegenteil! Je länger der Wettkampf dauert, umso mehr dreht Selinas Körper auf. Mit der viertschnellsten Laufzeit in der Schlussrunde gelingt ihr eine Verbesserung nach dem fehlerfreien Stehend-Schiessen um sieben Plätze.
Ohne die Strafrunde beim Liegend-Schiessen wäre sogar ein Top-6-Platz drin gelegen. Am Ende beträgt Gasparins Rückstand auf eine Medaille 31,2 Sekunden.
Nach dem Rennen erklärt sie BLICK: «Ich bin sehr müde und es war für meinen Körper einen Schock vom Bett in die Aufstiege, aber ich bin dankbar, dies meinem Körper abverlangen zu können.»
Sprint-Weltmeisterin wird die Tschechin Gabriela Koukalova vor Laura Dahlmeier (D) und Anais Chevalier (F).
Nicht auf Touren kommen die anderen Schweizerinnen Lena Häcki (35.), Aita Gasparin (48.) und Elisa Gasparin (77.), die damit in der Verfolgung der Top 60 am Sonntag fehlt.