Das Siegerbild des Frauen-Sprints an den Biathlon-Schweizer-Meisterschaften in Ulrichen VS ist eine Premiere. Zum ersten Mal stehen mit Selina (32), Aita (23) und Elisa Gasparin (25) drei Schwestern auf dem Podest!
Für die älteste der Gasparin-Sisters ist es bereits der siebte Meister-Titel im Sprint. Damit rechnen konnte Selina aber nicht. Denn sie setzt erstmals einen neuen Gewehrschaft ein.
Ihr neues Gewehr tauft sie «Max», mit dem sie noch nie zuvor einen Schuss abgegeben hat. Trotzdem läuft es ihr ausgezeichnet. Selina trifft liegend nur eine Scheibe nicht, bleibt stehend fehlerlos. Das ist gleichbedeutend wie ihre besten Schiessergebnisse dieses Jahr.
«Es war super. Ich habe mich lange und gut eingeschossen, um mich an die Waffe zu gewöhnen. Das morgige Schiessen wird weitere Erkenntnisse bringen», blickt sie aufs Massenstartrennen vom Sonntag voraus.
Mit dem Schaft-Wechsel zeigt Gasparin eine gewisse Risikobereitschaft vor dem kommenden Olympia-Winter. «Ein Athlet braucht normalerweise mehrere Monate, um sich an die Veränderung zu gewöhnen», beschreibt sie die Herausforderung.
Die Schweizer Meisterschaften nutzt sie darum aus, um das Gewehr bereits im Wettkampf auszuprobieren. «So kurz nach der Saison bin ich körperlich und mental noch im Wettkampf-Modus. Das hilft mir enorm. Würde ich das Gewehr erst in einigen Monaten einsetzen, wäre das eher schwierig», sagt Gasparin.
Die Einzel-Silbergewinnerin von Sotschi 2014 blickt auf eine konstante Weltcup-Saison zurück mit einigen Top-Ten-Klassierungen. Nur aufs Podest hat es nie gereicht. «Der Ausreisser nach oben hat eindeutig gefehlt», gibt sich Gasparin selbstkritisch.
Bei den Männern holt in Ulrichen Mario Dolder den Titel des Sprint-Schweizermeisters 2017. Silber geht an Benjamin Weger, über Bronze freut sich Martin Jäger.