Mami Selina Gasparin profitiert
Biathletin Meinen frustriert wegen Nicht-WM-Aufgebot

Ohne einen Weltcup-Start in dieser Saison wurde Selina Gasparin (34) nach ihrer Mami-Pause für die WM selektioniert. Die Leidtragende: Susi Meinen (26), die zuhause bleiben muss. Und auf Facebook ihrem Frust freien Lauf lässt.
Publiziert: 06.03.2019 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2019 um 15:34 Uhr
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Biathletin Susi Meinen wurde für die WM nicht selektioniert.
Foto: freshfocus
Marc Ribolla

Der Höhepunkt des Biathlon-Winters steht an – ab Donnerstag gehts im schwedischen Östersund um WM-Medaillen. Nur aus der Ferne darf Susi Meinen (26) die Wettkämpfe verfolgen. Die Berner Oberländerin ist von Swiss Ski nicht aufgeboten worden. Trotz berechtigter Hoffnungen nach ihrer bisher besten Weltcup-Saison, wo Meinen erstmals bei einem Rennen in die Punkte lief.

Als vierte Schweizerin neben Elisa Gasparin (27), Aita Gasparin (25) und Lena Häcki (23) nominiert der Verband Selina Gasparin (34). Diese hat nach ihrer Baby-Pause diesen Winter noch keinen Weltcup-Einsatz und gab erst Ende Januar im IBU Cup ihr Comeback. Weder dort noch bei der EM Mitte Februar in Raubichi gelingen Selina aber Spitzenplätze.

«Entscheidungen, die ich nur schwer nachvollziehen kann»

Der Nicht-Nominations-Frust sitzt bei Meinen tief. Auf Facebook macht sie diesem am Wochenende Luft. Sie schreibt: «Leider haben meine Leistungen nicht gereicht für eine Starterlaubnis an der WM. Es wurden Entscheidungen gefällt, die ich nur schwer nachvollziehen kann.» Weiter möchte sie sich auf Anfrage dazu nicht äussern.

Fakt ist, dass weder Meinen noch Gasparin die Kriterien für eine Selektion erfüllt haben. BLICK fragt bei Biathlon-Disziplinenchef Markus Segessenmann nach, der auch in der Selektionskommission sitzt.

Er sagt: «Weder Susi noch Selina hat die Kriterien für eine Selektion erfüllt. Wir haben aber immer betont, dass wir eine vierte Frau hinsichtlich der Staffel aufbieten. Über diesen vierten Frauen-Startplatz haben wir eingehend diskutiert. Letztlich haben wir uns für Selina entschieden. Mit ihr rechnen wir uns grössere Chancen auf einen Spitzenplatz in der Staffel aus. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht.»  Obwohl Meinen Teil der Staffel war, die im Februar in Canmore Fünfte wurde.

«Ich werde weiterhin voll Gas geben»

Ihren Frust kann Segessenmann verstehen. «Das ist nachvollziehbar, denn Susi ist ehrgeizig. Natürlich ist sie enttäuscht. Alles andere wäre ein schlechtes Zeichen und würde mich erstaunen.» Die Biathletin blickt ihrerseits bereits voraus und gibt sich kämpferisch: «Ich werde weiterhin voll Gas geben und mich nicht von solchen Entscheidungen unterkriegen lassen.» Das freut Segessenmann hinsichtlich der kommenden Jahre, denn «Susi ist eine wichtige Stütze fürs Team und hat sich im Laufe der letzten Saisons stetig positiv entwickelt.»

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