Es hat nicht sollen sein. Die Schweizer Frauen-Staffel schiesst an der WM in Antholz an den Medaillen vorbei. Dabei fehlt eigentlich so wenig für die erste Schweizer WM-Medaille im Biathlon.
Es geht gut los. Elisa Gasparin kommt mit einem Fehlschuss durch. Sie übergibt als Sechste mit nur neun Sekunden Rückstand aufs Podest auf ihre Schwester Selina Gasparin.
Doch bei der Olympia-Zweiten von 2014 passiert es. Selina Gasparin fühlt sich in Antholz am Schiessstand einfach nicht so recht wohl. Im Liegendschiessen schiesst sie dreimal daneben. Stehend folgen zudem noch zwei Fehler.
«Ich habe brutalst gezittert»
«Am Schiesstand habe ich einfach nur noch brutalst gezittert», erklärt die 35-Jährige gegenüber «SRF». Zudem habe sie sehr schlecht geschlafen. «Ich dachte nur: Bitte, bitte geht rein ihr blöden Schüsse.» Doch die Schüsse gehen nicht rein. Sie ist ratlos, weiss nicht, ob sie korrigieren soll. «Wenn es einmal anfängt zu zittern, dann hört es nicht mehr auf.»
Die Schweiz fällt weit zurück. Selina Gasparin ist zwischendurch Zwölfte. Immerhin zündet sie in der Loipe den Turbo, verbessert sich noch auf den 9. Platz und übergibt mit 30 Sekunden Rückstand auf Aita Gasparin.
Die 26-Jährige kommt dann wieder mit nur einem Fehler durch. Dafür tut sie sich läuferisch schwer. Nach dem fehlerlosen Stehendschiessen verliert sie in der Loipe viel an Boden.
Aita Gasparin kann darum von den zahlreichen Fehlern der Konkurrent nicht profitieren. Die Jüngste der Gasparin-Schwestern schickt Lena Häcki als 9. in die Loipe. Der Rückstand auf die Medaillen: 20 Sekunden.
Und Häcki? Die gibt Vollgas und geht volles Risiko. In der Loipe macht sie sofort viel Boden gut. Aber am Schiessstand läuft es auch ihr nicht. Die 24-Jährige trifft liegend zweimal nicht. Stehend ebenfalls zweimal. Total elf Schiessfehler sind einfach zu viel.
Minimalziel mit Rang 6 erreicht
So gibt es am Ende den 6. Platz. Das Minimalziel ist erfüllt, die grosse Chance auf Edelmetall ist verpasst. Immerhin: Bisher war ein 13. Platz das beste WM-Ergebnis einer Frauenstaffel. Auf eine Medaille fehlen knapp 30 Sekunden.
Gold geht an die favorisierten Norwegerinnen. Dahinter folgen Deutschland und die Ukraine.
Männer verpassen Top 10
Ebenfalls keinen Exploit erreicht das Schweizer Männer-Quartett. Mario Dolder, Serafin Wiestner, Jeremy Finello und Joscha Burkhalter laufen auf Platz 15. Nach den beiden Schiessfehlern von Dolder und Wiestner zu Beginn des Wettkampfs kommen Finello und Burkhalter nicht mehr heran.
Der Sieg geht an die Franzosen um Star Martin Fourcade, dem ein fehlerloses Schiessen gelingt. Hinter Frankreich stehen Norwegen und Deutschland auf dem Podest.