Heisse Biathletinnen
Diese drei Schwestern schiessen scharf

Der Zug der Bündner Gasparin-Schwestern hat Fahrt aufgenommen und sorgt in der Biathlon-Szene für eine Weltpremiere. Am Sonntag laufen die Drei erstmals zusammen in einer Weltcup-Staffel.
Publiziert: 07.12.2012 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:06 Uhr
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Glänzen auch in Abendkleid und Highheels: DIe Biathletinnen Elisa (21), Selina (28) und Aita Gasparin (18) (v.l.).
Foto: Tanja Wüthrich
Von Marc Ribolla

Die Gewehre sind scharf geladen, die Langlauf-Ski präpariert. Sie machen im Abendkleid mit Highheels und auch auf Ski und an der Waffe eine gute Figur – Selina (28), Elisa (21) und Aita Gasparin (18).

Mit den Engadinerinnen aus S-Chanf laufen am Sonntag (14.30 Uhr) in Hochfilzen (Ö) erstmals gemeinsam drei Geschwister in einer Biathlon-Staffel. Das gab es im Weltcup noch nie. Die Premiere wird vom ORF übrigens mit 28 TV-Kameras produziert, dem gleichen Standard wie eine Kitzbühel-Abfahrt.

Ergänzt wird das Schweizer Team durch die ebenfalls erst 18-jährige Walliserin Patricia Jost. Zum ersten Mal ist die Schweiz auf Weltcup-Stufe mit einer Frauen-Staffel vertreten.

Dass es zur Premiere kommen kann, ist Aita Gasparin zu verdanken. Sie schaffte letztes Wochenende im IBU-Cup (Europacup) im ersten Rennen gleich ihre Weltcup-Quali. Selina brillierte ihrerseits in Östersund im Weltcup mit einem vierten Platz über 15 km.

Die Schwester-Staffel wird vor Ort stark angefeuert – speziell von Vater Renato und Mutter Patrizia. Denn welche Eltern würden sich den grossen Tag ihrer Kinder schon entgehen lassen? «Jetzt können sie uns einmal alle drei im Wettkampf im Einsatz sehen. Das gab es noch nie», freut sich Selina.

«Es geht ein Traum in Erfüllung. Wir haben immer davon geträumt, wie cool es wäre, einmal zusammen zu laufen. Aber das war eher unrealistisch, weil wir vom Alter her doch etwas auseinander liegen», erzählt die Älteste der Gasparins.

Am  Montag sind Selina und Elisa bereits in Hochfilzen eingetroffen und trainieren. Am Freitag stossen auch die Küken Aita und Patricia dazu. Die Vorbereitung auf das Rennen wird durch Reisestress getrübt.

Elisa Gasparin steht vor dem Abschluss einer Ausbildung als Fitness-Instruktorin und muss am Samstagmorgen in Chur die Abschlussprüfung ablegen. Deshalb nimmt sie am Freitag die rund 330 Kilometer Heimweg mit vier Stunden Fahrt unter die Räder. Erst am Samstagabend kehrt sie wieder nach Österreich zurück.

Dann wird das Schweizer Quartett erstmals vereint sein – und wie! Die Gasparin-Schwestern und Patricia Jost logieren im Hotel Alte Post sprichwörtlich alle unter einem Dach. «Wir konnten hier im Hotel ein Familienzimmer beziehen. So gibt’s auch keine Diskussionen, wer mit mit wem zusammen wohnt», erzählt Selina.

Grosse Ambitionen hegen die Schweizerinnen für die Premiere nicht. «Wie erwarten eigentlich gar nichts. Wir wollen einfach jede Einzelne ein gutes Rennen zeigen. Man darf nicht vergessen: Es ist schon ein Erfolg, dass wir mit einer so jungen Mannschaft die Quali geschafft haben», sagt die Teamleaderin.

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