Die ganze Schweiz sitzt wegen der Corona-Krise daheim. Sitzt? Nicht Andri Ragettli (21)! Der Ski-Freestyle-Star springt, rollt und fliegt zu Hause in Flims im Eiltempo durch die Räume.
Ragettli liefert jetzt, mitten in der Phase in der sich im Internet die Sportler mit WC-Rollen-Clips überbieten, sein neuestes Parcours-Video ab. WC-Rollen inklusive. Er sieht sich aber nicht als Teilnehmer der «StayAtHomeChallenge». Vielmehr geht ein Cent pro Like an die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ragettli: «Mein Video soll einfach unterhalten.» Nachmachen daheim soll es sowieso niemand!
Stresstest für die Hausratsversicherung
Wegen der Virus-Sperre veranstaltet Ragettli den jüngsten seiner legendären Akrobatik-Parcours daheim statt in der Turnhalle. «Mein Bruder hatte kaum Platz zum Filmen», sagt der aktuelle Slopestyle-Gesamtweltcupsieger, der ohne Corona-Virus-Pandemie eigentlich letztes Wochenende in Silvaplana zum Heim-Weltcupfinale angetreten wäre und sich nun nach der Saison neuen Tricks und Filmprojekten im Schnee gewidmet hätte.
Nun eben das Notprogramm daheim. Die Utensilien wie die Trampoline aus der Turnhalle hat der Ski-Star extra organisiert und in die Wohnung geschleppt. Ragettlis «Stay at Home Parcour» wird so zum Stresstest für die Hausratsversicherung. Die Stühle. Ein Sessel. Ein Wandbild. Die Küche. Ein Glastisch.
Keine Angst, dass in der elterlichen Wohnung etwas in die Brüche geht? «Nein, der Home-Parcours war sogar die Idee meiner Mutter. Ihre einzige Bedingung war: Pass auf den Boden auf!»
Bald ab in die Spitzensport-RS?
Der Boden wird geschont – anderes nicht. Der Bündner latscht sogar über einen Laptop. Homeoffice auf Ragettli-Art! «Weil jetzt so viele Leute daheim am PC arbeiten, habe ich das als Gag eingebaut. Es war aber natürlich ein alter Laptop.»
Trotz Video-Ablenkung: Ragettli als Bewegungsmensch sehnt nun den 14. April herbei. «Ich hoffe sehr, dass ich dann in die Spitzensport-RS einrücken kann. Ewig daheim trainieren wird sonst langweilig.» Noch ist wegen Corona aber unklar, ob es Mitte April in Magglingen losgeht. «Ich würde auch unter Quarantäne einrücken!», hofft Ragettli auf ein Militärwunder.