1. Sieg nach zehn Jahren Pause: Slowenien-Routinier überrascht
Beim Weltcup in Pokljuka feiert der slowenische Biathlon-Routinier Jakov Fak einen überraschenden Heimsieg. Der 37-Jährige gewinnt mit dem Einzel über 15 km erstmals seit fast zehn Jahren ein Rennen.
Den neunten Weltcup-Erfolg seiner langen Karriere verdient sich Fak mit einem perfekten Schiessen und einer starken Laufleistung. Als einer von nur zwei Athleten bringt der zweifache Weltmeister bei schwierigen Wetterbedingungen alle 20 Schüsse ins Ziel und hält die in der Loipe etwas besseren Sturla Holm Laegreid aus Norwegen und Martin Ponsiluoma aus Schweden auf Distanz.
Johannes Thingnes Böe, der fünffache Medaillengewinner der WM in Lenzerheide, klassiert sich trotz guter Schiessleistung (1 Fehler) mit 1:43 Minuten Rückstand nur im 8. Rang und muss die Führung im Gesamtweltcup an Landsmann Laegreid abgeben.
Auch für die Schweizer ist das erste Rennen des Wochenendes in Pokljuka eine Enttäuschung. Niklas Hartweg wird als bester 30. und ist der einzige, der am Schiessstand zurechtkommt (2 Fehler). Josha Burkhalter (50./6 Fehler), Sebastian Stalder (89./5 Fehler) und Arnaud Du Pasquier (90./9 Fehler) klassieren sich in der hinteren Ranglistenhälfte.
Schweizer Para-Snowboarder bei WM-Abschluss ohne Medaille
Zum Abschluss der von China dominierten WM im Para-Snowboard in Big White in Kanada geht das Schweizer Team in den Cross-Rennen leer aus. Der Berner Aron Fahrni, der im Banked Slalom Silber gewann, klassiert sich als bester Schweizer auf dem 7. Platz. Bei den Frauen belegt die Baselbieterin Romy Tschopp den 12. Rang. Den Mixed-Team-Event beenden die beiden als Sechste.
Der Schweizer Nationaltrainer Silvan Hofer zieht eine positive WM-Bilanz: «Im Boardercross bin ich angesichts der schwierigen Konstellationen und Rennverläufe in den Heats, wo wir auch etwas Pech hatten, nicht unglücklich über die Leistungen. Aron Fahrni konnte im Vergleich zu den Athleten aus Italien, Frankreich und Grossbritannien gut mit den chinesischen Fahrern mithalten. Vor allem im Banked Slalom bin ich sehr zufrieden mit der Teamleistung.»
Weiterer Ausfall im Snowboard Team
Lange hat Jan Scherrer gehofft und hart daran gearbeitet, rechtzeitig für die Heim-WM im Engadin fit zu werden. Nach einem komplizierten Rippenknorpelbruch im vergangenen Oktober steht nun fest: Der 30-jährige Toggenburger wird das Highlight verpassen. Geplant war, dass Scherrer bis Ende Januar beschwerdefrei ist. Dafür arbeitete er intensiv mit Spezialisten – doch die Weltmeisterschaft kommt zu früh. «Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, schlechte Nachrichten zu erhalten,» erklärte er in einem Interview mit SRF. Nach dem Kreuzbandriss von Iouri Podladtchikov (36) ist dies die nächste Hiobsbotschaft für das Schweizer Halfpipe-Team, das nun einen weiteren Athleten verliert.
Annen im Monobob auf 13. Platz
Die einzige Schweizerin Debora Annen belegt bei der WM im Monobob in Lake Placid den 13. Platz. Im anspruchsvollen Eiskanal im US-Bundesstaat New York bezahlt die zweifache U23-Weltmeisterin und Tochter des mehrfachen Olympiamedaillen-Gewinners Martin Annen Lehrgeld. Mit 20 Kurven weist die Bahn so viele auf wie keine andere, und Annen hat darauf noch deutlich weniger Fahrten als die meisten Konkurrentinnen absolviert. Wegen eines grippalen Infekts mit Fieber nicht am Start war die nominelle Schweizer Nummer 1 Melanie Hasler.
Auf die Siegerin Kaysha Love aus den USA büsst Annen fast zweieinhalb Sekunden ein. Zweite wird die Deutsche Laura Nolte, die den Titel-Hattrick um 44 Hundertstel verpasst.
Karlsson gewinnt 50-km-Gold
Auch das sechste und letzte WM-Gold im Langlauf der Frauen im norwegischen Trondheim geht an Schweden. Frida Karlsson gewinnt das Rennen über 50 km vor den Norwegerinnen Heidi Weng und Therese Johaug.
Die WM-Premiere der Frauen über diese Distanz wird nicht nur der Länge wegen zur besonderen Herausforderung. Die äusseren Bedingungen mit zu Beginn Schneefall und Regen und einer Strecke, auf der der weiche Untergrund stellenweise mehrere Zentimeter hoch war, verlangen den Läuferinnen alles ab.
Die 25-jährige Frida Karlsson verfügt am Ende des über zwei Stunden und 24 Minuten dauernden Kampfs über die grössten Kraftreserven und sichert sich ihren dritten WM-Titel, den ersten in einem Einzelrennen. In Trondheim hat sie Schwedens Team angehört, das in der Staffel-Konkurrenz das Prestigeduell gegen die Norwegerinnen für sich entschieden hat.
Die Möglichkeit auf den Titel hatte auch Frida Karlssons Landsfrau Ebba Andersson. Die an dieser Weltmeisterschaft dreifache Goldmedaillen-Gewinnerin stürzt aber kurz vor dem Ziel.
Vorab wurde Therese Johaug zugetraut, den totalen Triumph der Schwedinnen zu verhindern und die Ehre der einheimischen Läuferinnen doch noch zu retten. Die Norwegerin, die auf diesen Winter hin zweieinhalb Jahre nach ihrem Rücktritt mit dem grossen Ziel Weltmeisterschaft im eigenen Land in den Spitzensport zurückgekehrt ist, verpasst jedoch bei ihrem vierten Einsatz in diesen Tagen auch die letzte Möglichkeit. Bei ihren vorangegangenen drei Auftritten hat sich die 14-fache Weltmeisterin mit der Silbermedaille begnügen müssen.
Nadja Kälin, die einzige Schweizerin im überschaubaren Feld mit 32 Teilnehmerinnen, beendet das Rennen auf Platz 8 und setzt so ihren gelungenen persönlichen Schlusspunkt. Die Bündnerin verlässt Trondheim mit einer sehr erfreulichen Bilanz. Bereits im Skiathlon hat sie mit Rang 6 und im Rennen über zehn Kilometer in der klassischen Technik ebenfalls mit Platz 8 überzeugt.
Snowboard-Talent Wiedmer überzeugt erneut
Noémie Wiedmer hat es auch im zweiten Weltcuprennen im georgischen Gudauri in die Top 8 geschafft. Die 17-jährige Snowboardcrosserin aus dem Kanton Bern, Goldmedaillengewinnerin an der Jugendolympiade und Zweite an der Junioren-Weltmeisterschaft 2024, belegte 24 Stunden nach dem 4. Rang am Samstag den 7. Platz.
Wiedmer hatte im Halbfinal gegen die Britin Charlotte Bankes und die Französin Julia Pereira de Sousa das Nachsehen, die sich anschliessend auch im Final durchsetzten. Bankes feierte ihren 25. Weltcupsieg und baute die Führung in der Gesamtwertung auf 57 Punkte aus.
Wiedmer bestreitet ihre erste Saison im Weltcup. In ihrem siebten Rennen schaffte sie es zum fünften Mal in die Halbfinals der besten acht. Bei den Männern kam Valerio Jud beim Sieg des Franzosen Julien Tomas nicht über Platz 22 hinaus.
Fähndrich gewinnt Engadiner Skimarathon
Nadine Fähndrich (29) gewinnt zum zweiten Mal nach 2018 den Engadin Skimarathon. Die zweifache WM-Medaillengewinnerin von Trondheim setzt sich trotz Stockbruch in 1:41,03 Stunden vor ihrer Landsfrau Giuliana Werro (25) und der Französin Mélina Berthet (20) durch.
Bei den Männern schafft es Valerio Grond (24) bei seiner Premiere am Engadin Skimarathon auf den 3. Platz hinter den Norwegern Haavard Moseby (25) und Sverre Dahlen Aspenes (27). Was die beiden zu ihrem Podestplatz – und Fähdnrich zu ihrem Stockbruch – sagt, erfährst du hier.
Deschwanden bester Schweizer – Skandal um Norweger
Skispringer Domen Prevc tut es an der WM in Trondheim seiner Schwester Nika gleich. Der Slowene holt nach dem Titelgewinn auf der Normalchance auch Gold auf dem grossen Bakken.
Prevc, der schon nach dem ersten Durchgang vorne liegt, siegt mit Sprüngen von 138 und 140,5 Metern vor dem nach dem Wettkampf disqualifizierten Norweger Marius Lindvik (mehr dazu hier) und dem Österreicher Jan Hörl.
Domen und Nika Prevc gewannen neben den beiden Titeln in den Einzel-Wettbewerben in Trondheim gemeinsam eine weitere Medaille. Beide gehörten sie der slowenischen Equipe an, die im Mixed-Team-Wettkampf Silber holte.
Gregor Deschwanden klassiert sich nach Flügen auf 129 und 133,5 Meter als bester Schweizer auf Platz 7. In den Kampf um die Medaillen vermag der Luzerner nicht einzugreifen. Rang 3 verpasst er um 17 Punkte.
Vom Schweizer Quartett erreichen auch Killian Peier und Yanick Wasser den Finaldurchgang. Der Waadtländer und der St. Galler aus dem Linthgebiet nehmen im Schlussklassement die Ränge 20 und 24 ein. Simon Ammann (nachträglich auf Rang 33 vorgerückt) verpasst die Qualifikation für das Finale mit den besten 30 Springern.
Weiteres Top-Ergebnis für Niklas Hartweg
Niklas Hartweg überzeugt ein weiteres Mal. Der Schwyzer belegt bei der Weltcup-Veranstaltung in Nove Mesto (Tsch) im Verfolgungswettkampf Platz sechs.
Hartweg nimmt die Prüfung nach Rang 10 zwei Tage zuvor im Sprint aus eben dieser Position in Angriff. Er überzeugt sowohl in der Loipe als auch im Schiessstand, in dem er 19 der 20 Scheiben trifft. Eine Strafrunde muss er lediglich wegen eines Fehlers im ersten Liegend-Schiessen drehen. Für Hartweg ist es die neunte Klassierung in den ersten zehn in dieser Saison.
Der Schwede Sebastian Samuelsson erringt seinen ersten Sieg in diesem Winter, den insgesamt fünften im Weltcup. Samuelsson, der ohne Schiessfehler bleibt, gewinnt mit 35 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Tommaso Giacomel und Johannes Thingnes Bö. Der Norweger übernimmt damit wieder die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung. Er löst seinen Landsmann Sturla Holm Laegreid auf der Spitzenposition ab. Laegreid erreicht am Samstag das Ziel unmittelbar vor Hartweg. (SDA)
Pätz und Michel qualifizieren sich für die WM
Alina Pätz und Sven Michel gewinnen in Gstaad den Schweizer Meistertitel im olympischen Mixed-Doppel im Curling. Damit qualifiziert sich das Duo auch für die WM.
Pätz darf an ihrem 35. Geburtstag gleich doppelt feiern: Im Best-of-3-Final besiegt das Team Aarau das Überraschungsteam Glarus-Bern mit Stefanie Berset und Philipp Hösli 2:0. Das letztjährige Meisterduo Briar Schwaller-Hürlimann und Yannick Schwaller scheitert ebenso in der Vorrunde wie die zweifachen Olympiateilnehmer Jenny Perret und Martin Rios.
Damit vertreten Pätz und Michel, die auch mit ihren Teams bei den Frauen respektive Männern an der WM teilnehmen, die Schweiz an der Mixed-Doppel-WM im kanadischen Fredericton. Für das Duo ist es die dritte Teilnahme nach 2011 (Gold) und 2022 (Silber). Am Ende April beginnenden Turnier werden die Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina vergeben. (SDA)