Häcki-Gross wirft Top-Platz weg
Lena Häcki-Gross vergibt beim Massenstart in Oslo, den sie vor einem Jahr gewonnen und am Samstag mit Platz 3 in der Verfolgung erneut ihre Ambitionen angemeldet hat, eine Spitzenklassierung erst im letzten Schiessen. Drei weitere Strafrunden warfen die Obwaldnerin noch aus den Top 20. Amy Baserga hingegen zeigt einen Steigerungslauf. Sie wird beim Sieg der Deutschen Franziska Preuss, die Lou Jeanmonnot noch die grosse Kristallkugel wegschnappt, 14.
Kein Schweizer im Big Air im Final
Der Snowboard-Final der Männer im Big Air geht bei der Freestyle-WM im Engadin ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. In der Qualifikation verpassten alle vier Athleten von Swiss-Ski den Sprung unter die besten zehn.
Der Zürcher Nicolas Huber, vor zwei Jahren WM-Bronzemedaillengewinner, scheiterte als 16. seines Laufs klar. Ihm gelang nur einer der drei Runs halbwegs nach Wunsch. Etwas besser lief es Alex Lotorto. Der Zentralschweizer wurde Zwölfter seines Heats.
In der zweiten Tranche der Qualifikation verpassten auch Jeremy Denda (11.) und Elias Lehner (13.) den Sprung in die Top 5 deutlich. Mit dem hoch gehandelten Chinesen Su Yiming scheiterte überraschend auch der Olympiasieger von Peking 2022. Bereits im Slopestyle hatte kein Schweizer Snowboarder den Final erreicht. Der Final im Big Air steht am Freitag im Programm.
Angeschlagener Hartweg wird Letzter
Niklas Hartweg konnte zum Abschluss der Saison die krankheitsbedingten Beschwerden nicht kaschieren. Im Massenstart der Top 30 wurde der Schwyzer Letzter. Als Sieger im letzten Rennen der Bö-Brüder ging der Schwede Sebastian Samuelsson hervor.
107. Weltcupsieg für Therese Johaug
Zum Abschluss der Saison hat Therese Johaug nochmals zugeschlagen. Die Norwegerin gewinnt in Lahti den 50-km-Lauf in klassischer Technik mit Massenstart solo. Ob Therese Johaug ihre Karriere fortsetzen wird, ist offen. Die 36-Jährige kehrte extra für diese Saison mit der Heim-WM in Trondheim aus dem Ruhestand zurück.
Nadja Kälin belegt Platz 10. Die 23-Jährige klassiert sich direkt hinter der Amerikanerin Jessie Diggins, die sich den Gesamtweltcup sichert. Nadine Fähndrich lief auf Platz 18.
Bei den Männern kam der Sprint-Dominator Johannes Hösflot Klaebo auch über die längste Distanz zum Erfolg. Der Norweger setzte sich bei seinem 14. Saisonsieg nach 50 km vor drei Landsleuten durch. Der Rekord-Weltmeister steht damit bei 98 Weltcupsiegen in Einzelrennen und dürfte in der kommenden Saison schon bald die 100 voll machen.
Bester Schweizer war Jonas Baumann, der sein letztes Weltcuprennen im 22. Rang beendete, 6:53 Minuten hinter Sieger Klaebo. Der WM-Silbermedaillengewinner in der Staffel aus Splügen beendet seine Karriere vier Tage vor seinem 35. Geburtstag.
Deschwanden kommt nicht ins Fliegen
Die Schweizer Skispringer kamen beim Weltcup im finnischen Lahti nicht so recht ins Fliegen. Gregor Deschwanden belegte mit Sprüngen auf 116 und 123,5 m den 16. Platz, Killian Peier den 27. Rang. Den Sieg holte sich im drittletzten Weltcup-Wettkampf der Slowene Anze Lanisek.
Häcki-Gross am Holmenkollen Dritte
Die Schweizer Biathletin Lena Häcki-Gross läuft beim Weltcup in Oslo in der Verfolgung als Dritte auf das Podest.
Für Häcki-Gross ist es der siebte Podestplatz im Weltcup ihrer Karriere, der erste in dieser Saison. Die 29-jährige Obwaldnerin startete als Siebte in die Verfolgung und verbessert sich trotz zwei Schiessfehler noch um vier Ränge.
Der Holmenkollen ist für Häcki-Gross ein gutes Pflaster. Hier feierte sie vor einem Jahr im Massenstart einen ihrer zwei Weltcupsiege. Ein solcher steht am Sonntag zum Abschluss der Saison an.
Bis zum letzten Schiessen liegt statt Häcki-Gross Aita Gasparin auf Podestkurs, ehe der Engadinerin stehend der erste – und einzige – Fehler unterläuft. Sie klassiert sich am Ende als Zehnte. Amy Baserga rundet das starke Schweizer Teamergebnis mit Platz 16 ab. Elisa Gasparin belegt im letzten Rennen ihrer Karriere den 51. Platz.
Häcki-Gross zeigt eine ihrer bekannten Schlussrunden. Im Endspurt lässt sie nicht nur die Lokalmatadorin Ida Lien hinter sich, sondern auch die Weltcupführende Franziska Preuss. Die Deutsche muss deshalb ihre Position an der Spitze an Lou Jeanmonnot abgeben. Die Französin gewinnt mit nur einem Schiessfehler deutlich vor der Schwedin Elvira Öberg und hat nun minime fünf Punkte Vorsprung.
Laegreid holt die Biathlon-Kugel
Biathlet Sturla Laegreid holt erstmals den Gesamtweltcup. Der Norweger gewinnt am Samstag beim Saisonfinale am Osloer Holmenkollen von Platz zwei aus die Verfolgung, vor allem dank einer makellosen Schiessleistung. Sein Landsmann Johannes Thingnes Bö fällt wegen drei Fehlern am Schiessstand auf den zweiten Rang zurück und muss damit auch die Krone an Laegreid abgeben. Sebastian Stalder läuft als einziger Schweizer auf Platz 52, Niklas Hartweg trat krankheitshalber nicht an. (SDA)
Keine Medaillen für Alpinboarder
Das Schweizer Alpinboarder-Team bleibt auch im Parallelslalom ohne Medaille. Unter anderem wegen des Pechs mit den Paarungen in den K.o.-Runden.
Julie Zogg, die Qualifikations-Dritte, trifft bereits im Viertelfinal auf die Favoritin Ester Ledecka, die sich am Morgen mit Sicherheitsläufen begnügt hat und deshalb als Sechste in die Heats steigt. Trotz einer guten Leistung reicht es Zogg nicht, um gegen die Tschechin zu bestehen. Xenia von Siebenthal trifft schon in den Achtelfinals auf die Qualifikationssiegerin Tsubaki Miki – und scheidet aus.
Ester Ledecka und Tsubaki Miki lassen nichts anbrennen und machen den Traumfinal perfekt. Dort stürzen beide Athletinnen, aber die Japanerin bringt eine Sekunde Vorsprung ins Ziel. Somit nimmt Tsubaki Miki erfolgreich Revanche für die Niederlage im Final des Parallel-Riesenslaloms.
Dario Caviezel, der im Parallel-Riesenslalom wie Ladina Caviezel Vierter geworden ist, kommt nicht auf Touren und scheidet als Qualifikations-13. in den Achtelfinals aus. Als Weltmeister winkt der Überraschungs-Weltmeister Tervel Zamfirov aus Bulgarien vom Podest.
Zwei Langlauf-Duos auf dem Podest
Die WM-Dritten Anja Weber und Nadine Fähndrich schaffen es auch im Weltcup aufs Podest. Beim Sprint in Lahti in der Skating-Technik belegt das Duo Platz 3.
Hinter Deutschlands und Schwedens Schlussläuferinnen hatte Nadine Fähndrich das bessere Ende für sich. Nach Konsultation des Zielfilms war klar, dass die Schweizerinnen und nicht die Norwegerinnen aufs Podest steigen. 4 Hundertstel machten die Differenz.
Nach den Frauen laufen auch die Männer im Team-Sprint von Lahti aufs Weltcup-Podest. Valerio Grond kommt hinter Johannes Hösflot Klaebo als Zweiter ins Ziel.
Zuvor hatte auch Gronds Teamkollege Janik Riebli seine Sache gut gemacht und den Davoser nur mit kleinem Rückstand auf Platz 4 in die sechste und letzte Skating-Runde geschickt. (SDA)
Schweizer Curlerinnen stehen im WM-Final
Die Schweizer Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni spielen an der WM in Uijeongbu in Südkorea nach einem 4:2-Sieg gegen China um den Titel.
Lange läuft nicht viel, umso spannender ist die Schlussphase. Selina Witschonke, Carole Howald, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz liegen vor dem zehnten und letzten End 3:2 vorne, jedoch haben die überraschend in die Halbfinals vorgestossenen Chinesinnen den Vorteil des letzten Steins.
Vor dem letzten Stein von Pätz liegen drei Steine der Asiatinnen näher zum Zentrum. Die 35-Jährige ist also gefordert und beweist einmal mehr ihre Nervenstärke. Die Schweizerinnen haben drei Optionen, Pätz entscheidet sich für den Double-Takeout und dieser gelingt perfekt, sodass das Team des CC Aarau Shot liegt. In der Folge gerät der letzte Stein von Wang Riu viel zu kurz, und die Schweizerinnen können aufatmen.
Die Frauen des CC Aarau schaffen den sechsten Finaleinzug in Serie an einer WM an – vor der letztjährigen Silbermedaille haben sie viermal hintereinander Gold geholt.
Nun kommt es am Sonntagmorgen Schweizer Zeit zur Neuauflage des letztjährigen Finals, da sich im anderen Halbfinal Kanada gegen Gastgeber Südkorea 6:5 nach Zusatzend durchgesetzt hat. Für die Schweizerinnen ist Revanche angesagt, verpassten sie doch 2024 mit einer 5:7-Finalniederlage die fünfte WM-Goldmedaille in Serie. Auch die Partie in der Vorrunde in Uijeongbu ging gegen die Nordamerikanerinnen verloren, und zwar 6:7 nach Zusatzend. Es war für die Schweizerinnen die bisher einzige Niederlage an dieser WM. (SDA)
Weiterer Podestplatz für Nadine Fähndrich
Nadine Fähndrich schafft in Lahti im Sprint mit dem Skating-Ski zum sechsten Mal in dieser Saison in einem Einzelrennen den Sprung aufs Podest. Als Dritte wird sie bloss von der Deutschen Coletta Rydzek und der Norwegerin Kristine Skistad bezwungen.
Am Mittwoch feiert Nadine Fähndrich beim City-Sprint in Tallinn auf souveräne Art und Weise ihren sechsten Einzelsieg im Weltcup. Die Strecke in Lahti liegt ihr allerdings weniger, weshalb sie dort noch nie zuvor auf dem Podest gestanden hat. Nun füllte sie diese Lücke.
Nachdem sich Fähndrich im Halbfinal als Vierte über die Zeit für den Final qualifiziert hat, hält sie sich in diesem lange ganz hinten auf. Kurz vor der Zielgeraden liegt sie auf dem 5. Platz, ehe sie noch die Norwegerin Mathilde Myhrvold und die Schwedin Johanna Hagström überholt. Fähndrich wird damit in der Sprintwertung Gesamtzweite hinter der Finnin Jasmi Joensuu, egalisiert damit ihre Bestergebnisse von 2020/21 sowie 2022/23 – und krönt die beste Saison ihres Lebens. Für Coletta Rydzek ist es der erste Weltcup-Sieg der Karriere.
Bei den Männern hat Valerio Grand grosses Pech. Der 24-jährige Bündner zeigt einen mutigen Auftritt, wird dafür aber nicht belohnt. Er geht als Führender in die finale Kurve. Zuerst zieht wie erwartet der norwegische Dominator Johannes Hösflot Klaebo am Schweizer vorbei, dann auch der Franzose Jules Chappaz, und von hinten macht Federico Pellegrino Druck. Es kommt zu einer Berührung mit dem Italiener, worauf Grond ins Ziel stürzt und das Podest um 24 Hundertstel verpasst.