Der FC Bayern München ist einer der grössten Fussballclubs der Welt – mit rund 300'000 Mitgliedern. Entsprechend fiebern vergangenen Freitag Millionen Menschen vor den Bildschirmen mit, als die Bayern in Augsburg versuchen, den Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund zu verkürzen.
Auch im Iran ist das Spiel gross angekündigt, das iranische Staatsfernsehen IRIB will live übertragen. Doch als das Spiel um 20.30 Uhr (Schweizer Zeit) angepfiffen wird, herrscht grosser Frust bei den iranischen Fussballfans: Der Sender entscheidet kurzfristig, die Partie nicht zu übertragen.
Keine kurzen Hosen im Iran
Der Grund ist der Schiedsrichter, beziehungsweise die Schiedsrichterin. Bibiana Steinhaus (39) pfeift das Spiel. Weil sie das in kurze Hosen tut, zückt man bei den iranischen Behörden die Rote Karte. Im Iran dürfen wegen der strengen islamischen Vorschriften keine Bilder von freizügig gekleideten Frauen gezeigt werden – dazu gehören offenbar auch Turnhosen.
In Spielfilmen werden solche Szenen zensiert. Weil Steinhaus aber immer wieder ins Bild gekommen wäre, sei diese Zensierung nicht möglich gewesen, berichten iranische Medien anschliessend. Darum wird die Übertragung einfach gestrichen.
Der FC Bayern gewinnt das Spiel mit 3:2. Fussballfans in aller Welt können sehen, wie es ihren Lieblingen gelingt, einen zweimaligen Rückstand noch in einen Sieg verwandeln. In aller Welt, ausser im Iran. (vof)