Nicht schon wieder! Nachdem Gino Mäder im letzten Jahr die Tour de Suisse aufgeben und auf die Tour de France wegen Corona verzichten musste, trifft ihn das Virus nun erneut. Und das ausgerechnet vor dem Start zum Giro d'Italia, seinem grossen Ziel. «Klar ist das bitter, aber man kann es nicht ändern. Vielleicht komme ich ja dadurch in diesem Jahr zu meiner Premiere bei der Tour de France», so der 26-Jährige. Die Chancen, dass er davor noch die Tour de Suisse (ab 10. Juni) bestreiten wird, sind ebenfalls gestiegen.
Mäder hat typische Grippesymptome, einen trockenen Hals und Schnupfen. «Der Giro ist schon extrem hart, wenn man gesund ist. Ihn krank zu beginnen, macht keinen Sinn.» Doch wo steckte sich Mäder an? Die Vermutung liegt nahe, dass es bei der Tour de Romandie vor einer Woche passierte. Fünf Fahrer gaben damals wegen Corona auf, die Grauziffer an Infektionen dürfte aber höher sein. Verlor Mäder deshalb bei der Königsetappe hinauf nach Thyon 2000 viel Zeit? «Nein, das wäre zu einfach. Ich hatte einfach keine guten Beine», sagt er.
Weitere Fälle, keine Restriktionen
Der Japaner Ykiya Arashiro nimmt Mäders Giro-Platz beim Team Bahrain-Victorious ein. «Blöd gelaufen. Aber ich bin noch jung und habe noch viele Jahre vor mir. Ich werde nun nichts riskieren, sondern meinem Körper jene Zeit geben, die er für die vollständige Erholung benötigt.»
Mäder ist nicht der einzige, der vor der Italienrundfahrt Forfait geben muss. Alleine das Team Jumbo Visma von Mitfavorit Primoz Roglic beklagt mit Robert Gesink, Tobias Foss und Jos van Emden drei Ausfälle. Wie eine Sprecherin des Teams Groupama-FDJ gegenüber Blick sagt, hätten die Organisatoren bislang keine Corona-Einschränkungen (Tests, Masken, Ausschluss bei positiven Fllen) beschlossen.