Muhammad Ali (†74, USA) vs. Joe Frazier (†67, USA)
Keine Rivalität prägte das Boxen derart wie die der beiden US-Schwergewichtler. 1971 prallen Ali und Frazier im als «Kampf des Jahrhunderts» angekündigten Fight im New Yorker Madison Square Garden aufeinander. Ali bezeichnet Frazier vorher als «dumm und hässlich». Aber Frazier ist auch stark und siegt im hochklassigen Kampf nach Punkten. Die beiden weiteren Kämpfe entscheidet Ali für sich. Darunter auch den legendären «Thrilla in Manila» 1975, der für viele als bester Kampf aller Zeiten gilt.
Carl Lewis (58, USA) vs. Ben Johnson (57, Ka)
Es ist das Highlight der Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Lewis ist vor dem 100-Meter-Final der Liebling der Massen, der Superstar. Johnson gibt den Bösewicht und Erzfeind, ein stotterndes Kraftbündel. Millionen sehen am TV, wie der Kanadier in 9,79 Sekunden siegt. Doch Tage später wird Johnson disqualifiziert. Anabolika! 25 Jahre später kommt raus, dass auch Lewis gedopt war. Aber sein Vergehen ist längst verjährt, er darf Gold behalten.
Ayrton Senna (†34, Br) vs. Alain Prost (64, Fr)
Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre ist die Formel 1 ein Zweikampf zwischen Senna († 1994) und Prost. Die erbitterten Gegner – Senna dreifacher, Prost vierfacher Weltmeister – kollidieren zweimal spektakulär, beide Male im japanischen Suzuka: 1989 (als Teamkollegen bei McLaren!) und 1990. «Ich gebe zu, dass ich mich manchmal vor ihm gefürchtet habe. Er war zu allem bereit», sagt Prost später. Als Senna 1994 in Imola tödlich verunglückt, ist Prost bereits zurückgetreten und die beiden haben sich versöhnt.
Björn Borg (63, Sd) vs. John McEnroe (60, USA)
Borg ist die Nummer 1, der erste globale Tennisstar. Cool, schon fast emotionslos. McEnroe ist der junge Herausforderer. Ein Hitzkopf, aufbrausend, an der Grenze zum Jähzorn. Das Duell elektrisiert. Ihre 14 Begegnungen (7:7) finden von 1978 bis 1981 statt. Sieben Mal wechseln sie sich auf dem Thron ab, treiben sich zu Höchstleistungen an. Mit 26 Jahren tritt Borg zurück. Die Rivalität ist Stoff fürs Kino: Der Film «Borg/McEnroe» feiert 2017 Premiere.
Martina Navratilova (62, Tsch/USA) vs. Chris Evert (64, USA)
Von 1973 bis 1988 stehen sich Navratilova und Evert auf dem Platz 80 Mal gegenüber, 61 Mal in Finals. Die Bilanz spricht mit 43:37 für Navratilova, die ihre Rivalität so umschreibt: «Das amerikanische Mädchen von nebenan gegen die muskulöse Lesbe.» Auch für Evert machen ihre Unterschiede das gewisse Etwas aus: «Sie war aggressiv, ich eine Counterpuncherin. Sie muskulös, ich nicht. Sie aus einem kommunistischen Land, ich Amerikanerin. Sie emotional, ich cool.»
Lionel Messi (32, Arg) vs. Cristiano Ronaldo (34, Por)
Der beste Fussballer aller Zeiten? Im Rennen um diese Bezeichnung übertrumpfen sich Messi und Ronaldo mit Rekorden. Von 2008 bis 2017 lösen sie sich als Weltfussballer ab, beide holen den Titel je fünfmal. Ronaldo gewinnt fünfmal die Champions League, erzielt dabei 126 Tore. Messi triumphiert viermal, trifft 112-mal. Dafür hat Messi in Spanien die Nase vorn. Während Ronaldo bei Real Madrid spielt, holt Messi mit Barcelona sechs Titel, Ronaldo zwei. «Die Rivalität mit Cristiano war sehr befruchtend und auch für die Zuschauer sehr schön», sagt Messi, als Ronaldo 2018 zu Juventus Turin wechselt. Was Messi fehlt: Erfolg mit dem Nationalteam. Ronaldo hingegen gewann den EM-Titel und die Nations League.
Ferdy Kübler (†97, Sz) vs. Hugo Koblet (†39, Sz)
Dieses Duell spaltet die Schweiz. Hier der elegante und charmante Hugo Koblet, da der «Chrampfer» Ferdy Kübler. Erfolgreich sind sie beide. 1950 gewinnt Kübler die Tour de France, 1951 folgt Koblet mit dem Triumph nach. Er kommt 1948 ins Tebag-Team von Kübler. Schon nach einem Jahr geht Koblet wieder, weil er selber Chef sein will. Und wechselt zu Cilo. «Von da an war Hugo mein Doping», sagt Kübler.
Franz Klammer (65, Ö) vs. Bernhard Russi (70, Sz)
Als Russi 1972 in Sapporo Abfahrts-Gold gewinnt, ist der Österreicher noch unbekannt. Das ändert sich schnell. Dem ersten Abfahrtssieg des Österreichers im Weltcup Ende 1973 folgen 24 weitere. Zum Showdown kommts bei Olympia 1976 in Innsbruck. Russi hält die Bestzeit, doch Klammer schnappt ihm Gold vor der Nase weg. «In den Rennen haben wir uns nichts geschenkt. Aber davor und danach habe ich unser Verhältnis immer als sehr herzlich empfunden», sagt Klammer.