Wende vom 0:2 zum 3:2
Schönenwerd erstmals Volleyball-Meister

Schönenwerds Männer sind erstmals Schweizer Meister. Sie gewannen die entscheidende fünfte Playoff-Partie gegen Amriswil 3:0.
Publiziert: 23.04.2023 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2023 um 13:46 Uhr
Schönenwerd ist Schweizermeister im Volleyball.
Foto: Screenshot SRF

Die Solothurner standen nach den ersten beiden Partien der Best-of-5-Finalserie der Volleyballer gegen Amriswil mit dem Rücken zur Wand, schafften aber mit drei Siegen in Folge doch noch die Wende.

Der erste Titelgewinn in der Vereinsgeschichte wurde am Sonntag in der Finalissima mit einem 3:0-Triumph in der heimischen und vollen Betoncoupe-Arena realisiert.

Das Team von Johan Verstappen musste sich diesen entscheidenden Erfolg allerdings wesentlich härter erarbeiten als etwa den klaren Auswärtssieg am Freitag. Zwar blieben die Solothurner erneut ohne Satzverlust, doch diesmal hielt Amriswil wesentlich besser dagegen.

Die Thurgauer starteten zwar erneut desaströs und mussten während der ganzen Partie meist einem Rückstand nachrennen. Sie kämpften sich aber immer wieder heran und konnten etwa im dritten Durchgang bis zum 22:22 auf eine Wende hoffen. Dann aber machte Schönenwerd drei der vier letzten Punkte, wobei der Matchball bezeichnenderweise von Luca Ulrich, dem überragenden Akteur dieser Finalserie, verwertet wurde.

Premiere mit neuem Kader

Die Titel-Premiere von Schönenwerd kommt zweifellos einer Überraschung gleich. Die Solothurner haben sich zwar in den letzten Jahren der Spitze immer mehr angenähert, nach bislang drei Finalniederlagen – 2014 in den Playoffs, 2021 und 2022 im Cup - schien es ihnen aber an der Winner-Mentalität zu fehlen. Kam hinzu, dass der Kader auf diese Saison hin nach zehn Abgängen und neun Zuzügen praktisch eine Rundumerneuerung erfahren hatte.

Der Königstransfer war natürlich die Verpflichtung des Italien-Rückkehrers Luca Ulrich. Zusammen mit Passeur Reto Giger wird der Topskorer im Spätsommer auch zu den Stützen der Nationalmannschaft bei der EM-Premiere in Italien gehören. Dort dürfte auch der erst 20-jährige Cyril Kolb dabei sein, der wie Mirco Gerson, der andere Berner, aus dem Beachvolleyball in die Halle zurückgefunden hat.

Dazu kam, dass sich im Laufe der Finalserie auch die drei Ausländer zur Höchstform steigerten. Der Kanadier Samuel Taylor-Parks und der Puertoricaner Jonathan Rodriguez Lopez trugen viel zur immer grösseren Stabilität des Teams bei. Zudem glänzte der zuvor oft unkonstante Srilanker Mahela plötzlich mit äusserst effizienten und nahezu fehlerlosen Auftritten. Ein grosses Verdienst an diesem Erfolg kommt zweifellos auch Headcoach Johan Verstappen zu - obwohl das Engagement des Niederländers nicht verlängert wurde. (SDA)

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