Die erste gute Nachricht gibts schon vor Spielbeginn: Bundesliga-Legionärin Laura Künzler (22, Vilsbiburg) kann nach ihrer Fussverletzung doch auflaufen.
Und ihr Einsatz verleiht der Frauen-Nati noch einmal einen zusätzlichen Schub. Nach nervösem Start (2:6-Rückstand) steigern sich die Schweizerinnen deutlich, kämpfen sich Stück für Stück ins Spiel – und setzen die Ösi-Girls zunehmend unter Druck. Am Ende beweist das Team von Timo Lippuner starke Nerven und macht den Durchgang mit 25:23 klar.
Damit fehlt nur noch ein Satz fürs EM-Ticket! Denn schon vor dem Spiel ist klar: Gewinnen die Schweizerinnen zwei Durchgänge, sichern sie sich den zweiten Gruppenplatz hinter Kroatien. Dieser reicht bereits, weil an der Endrunde 2019 in Ungarn, Polen, der Slowakei und der Türkei die Teilnehmerzahl von 16 auf 24 aufgestockt wird.
Nervenflattern in Satz zwei
Doch was geschieht in der Folge? Der Lippuner-Equipe flattern plötzlich die Nerven. Und wie. Nach solidem Beginn wollen die letzten beiden Punkte einfach nicht gelingen. Bis auf 21:23 kommen die Ösis so noch heran. Gelingt den Gästen in der Betoncoupe-Arena von Schönenwerd SO gar die Wende? Nein.
Schlüsselspielerin Künzler und ihre Teamkolleginnen besinnen sich doch noch ihrer Kräfte. Und nach einigen Hitchcock-Ballwechseln ists geschafft. 25:22. Riesenjubel im Schweizer Lager!
Nach der EM-Teilnahme 2013 als Co-Veranstalter darf sich die Frauen-Nati nun auf eine erneute Europameisterschaft freuen. Erstmals nach erfolgreich absolvierter Qualifikation.
Das Spielresultat verkommt so für einmal zur Nebensache – und das ist aus Schweizer Sicht auch gut so. Denn die Partie geht nach 2:0-Satzführung noch mit 2:3 (25:23, 25:22, 20:25, 21:25, 15:17) verloren. Doch es ist eine süsse Niederlage.
Männer können nicht nachziehen
Der totale Schweizer Jubelabend wirds am Ende aber nicht. Die Männer-Nati vermag es den Frauen nicht gleichzumachen, verpasst ihrerseits die erstmalige Qualifikation für eine Europameisterschaft.
Im Heimspiel gegen die Ukraine – ebenfalls in Schönenwerd SO – erzwingt die Truppe von Mario Motta zwar den Entscheidungssatz, verliert die Partie am Ende jedoch mit 2:3 (20:25, 28:26, 21:25, 25:15, 14:16).
Und auch die für die Quali nötige Schützenhilfe von Ungarn bleibt aus. Denn die Mazedonier drücken in jenem zweiten Gruppenspiel des Abends aufs Tempo, gewinnen in 82 Minuten klar mit 3:0. (mpe)