Darum gehts
- NLA-Volleyballtrainer Luiz Souza wegen Ethikverstössen für 18 Monate gesperrt
- Souza schuf ein «Klima des Terrors» für Athletinnen
- Sperre bis 23. Mai 2025 und 2.000 Franken Busse
Die Disziplinarkammer des Schweizer Sports hat ein schwerwiegendes Urteil gegen den NLA-Volleyballtrainer Luiz Souza (60) gefällt, wie Swiss Sport Integrity (SSI) in einer Medienmitteilung bekanntgibt. Der Portugiese wurde zu einer 18-monatigen Sperre verurteilt.
Der Schuldspruch erfolgte, weil er bei seinem Engagement beim NLA-Klub VBC Val-de-Travers Spielerinnen regelmässig beleidigt und bedrohliches Verhalten gezeigt hatte. Die Disziplinarkammer bewertete sein Verhalten als vorsätzlich und langanhaltend.
Neben der Sperre, die bis zum 23. Mai 2025 gilt, muss Souza eine Busse von 2000 Franken zahlen. Zudem muss er mindestens zehn Coaching-Sitzungen zur Gewaltprävention absolvieren, bevor er seine Tätigkeit im organisierten Sport in der Schweiz wieder aufnehmen darf.
Berufung zurückgezogen
Ursprünglich legte Souza gegen das Urteil Berufung beim internationalen Sportgerichtshof (TAS) ein. Doch kurz vor der geplanten Verhandlung am 25. November 2024 zog er diese zurück. Damit ist der Entscheid der Disziplinarkammer nun rechtskräftig.
Der Fall begann Anfang 2022, als SSI eine Meldung über mögliche Ethikverstösse durch Souza erhielt. Nach gründlichen Untersuchungen und Anhörungen im Herbst 2023 wurde der Trainer für schuldig befunden, die psychische Integrität seiner Spielerinnen verletzt zu haben. Laut der Disziplinarkammer schuf Souza ein «Klima des Terrors» für die Athletinnen. Sollte Souza die Coaching-Sitzungen rechtzeitig absolvieren, läuft die Sperre am 23. Mai 2025 aus.
Neben dem Coach wurden im Frühjahr 2024 auch Ex-Präsidentin Joëlle Roy und Ex-Vizepräsident und Hervé Roy verurteilt. Joëlle Roy wurde wegen Gehilfenschaft zu Verletzung der psychischen Integrität für 18 Monate gesperrt – Hervé Roy wegen Vernachlässigung der Fürsorgepflicht für sechs Monate. Die beiden haben den Entscheid nicht angefochten.