Viele Volleyball-Vereine haben sich entschieden, nach dem Saisonunterbruch der Breitensport-Ligen (NLB und tiefer) auch den Trainingsbetrieb zwischenzeitlich zu stoppen. Nicht der TSV Jona. Er will seinen Mitgliedern das Training ermöglichen. «Für uns war klar, dass wir trainieren. Die Spieler sind froh darüber. Denn die Pause während des Lockdowns im Frühling dauerte schon lange genug», sagt Urs Winteler. Der 44-Jährige ist Profitrainer beim Klub, betreut 20 Stunden pro Woche das Nationale Trainingszentrum der jungen, männlichen Talente. Auch das Training des 1.-Liga-Teams leitet er zweimal wöchentlich.
Ein solches besucht BLICK. Und zwar jenes, für das der Mannschaft nur eine statt zwei der drei Turnhallen im Joner Grünfeld zur Verfügung steht. Das bedeutet: Maximal zehn anwesende Spieler. Denn das Schutzkonzept von Swiss Volley schreibt vor, dass nur fünf Akteure – einer weniger als in einem Match – auf einer Feldseite spielen dürfen. Diese Massnahme gründet auf der Vorgabe des Bundesamts für Gesundheit (BAG), dass sich auf einer Fläche von 15 m2 nur eine Person aufhalten darf. Eine Feldseite im Hallenvolleyball misst 81 m2.
«Mussten uns daran gewöhnen»
Doch weder diese Einschränkung noch die Maskenpflicht verhindert laut Winteler ein gutes Training. Genau, richtig gelesen: Die Volleyballer trainieren MIT Maske. Dies bereits im Krafttraining vor dem eigentlichen Balltraining. «Das Training im Kraftraum ist mit Schutzmaske viel anstrengender als jenes mit dem Ball.» Denn Winteler wählt solche Übungen aus, bei denen die Spieler vor allem koordinativ gefordert werden.
Wer dabei gute Technik und Präzision beweist, muss auch weniger laufen. Doch selbst wenn die Joner Erstligisten mal ausser Puste geraten – die Masken sitzen immer. Wie ist das für einen Spieler? «Natürlich war es am Anfang speziell und wir mussten uns daran gewöhnen», sagt Flavio Riedi, «aber wir sind einfach glücklich, dass wir trainieren können.» Deshalb seien alle sehr diszipliniert bei der Einhaltung der Regeln, die vorschreiben: Bereits ab dem Betreten der Sportanlage gilt Maskenpflicht und die Abstandsregel.
Wortwörtlich steht im Schutzkonzept von Swiss Volley: «(…) Bei der Benutzung der Garderobe inklusive WC und Nasszelle (…)». Wie bitte? Also auch in der Dusche? «Nein», sagt Swiss-Volley-Geschäftsführer Werner Augsburger schmunzelnd, «die ist damit nicht gemeint.» Er präzisiert, dass mit «Nasszelle» der oft kleine Vorraum der Duschen gemeint ist, wo sich die Spieler abtrocknen. Würden, denn Fakt ist, dass praktische alle Akteure nach dem Training direkt nach Hause gehen, um den Aufenthalt in den zur Halle vergleichsweise engen Garderoben so kurz wie möglich zu halten. «Wir tun alles dafür, damit wir trainieren können», so Winteler.