Neuer Klub in Frankreich
Volero flüchtet aus der Schweiz

Das Profi-Team von Volero übersiedelt von Zürich nach Südfrankreich. Die NLA wird dadurch endlich wieder spannend.
Publiziert: 11.01.2018 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2019 um 09:13 Uhr
«Es ist ein bescheidenes Niveau in der Schweiz»
4:25
Volero-Besitzer Jacobi:«Es ist ein bescheidenes Niveau in der Schweiz»
Mathias Germann

Europäischer Spitzen-Volleyball in Zürich? Das gibt es nur noch bis im Frühling. Stav Jacobi, Präsident von Serienmeister Volero, lagert das Profi-Team danach ins Ausland aus. Konkret: Nach Südfrankreich. Mit dem heutigen Verein Le Cannet will er das schaffen, was ihm in 15 Jahren an der Limmatstadt verwehrt blieb: Den Sieg in der Champions League. Die ständigen, nationalen Double-Gewinne reichen dem 50-Jährigen nicht mehr: «Zuletzt habe ich die nationalen Pokale ohne Emotionen hingenommen, sie einfach in die Ecke gestellt. Das ist alles andere als gut.»

Noch ist die Übernahme von Le Cannet nicht vollzogen, die Gespräche aber fortgeschritten. Die Gründe, warum Jacobi in der Schweiz keinen Nährboden für einen Champions-League-Sieg sieht, liegen derweil auf der Hand.

Erstens: Die Unausgeglichenheit. In der NLA wird Volero kaum gefordert. Zuletzt gewann man acht Mal in Serie Meisterschaft und Cup. «Um international ganz vorne mitzumischen, brauchen wir eine stärkere Liga», ist Jacobi überzeugt.

Zweitens: Die Finanzen. Seit Jahren unterhält Volero ein mit Stars gespicktes Team, das praktisch nur für die Champions League da ist. Das kostet Millionen.

Drittens: Der Nachwuchs. Die Schweizer Top-Talente haben nicht das Ziel, bei Volero Zürich anzuheuern. Sie wollen direkt ins Ausland.

Spitzenvolleyball in Frankreich, eine (verbesserte) Nachwuchs-Akademie in der Schweiz und höchst wahrscheinlich kein NLA-Team mehr. Volero erfindet sich neu. «Mein Herz blutet. Aber Dieser Schritt ist nötig, wir befinden uns in einer Sackgasse», so Jacobi.

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Niederlage in der Champions League

Im Heimspiel der Champions League gegen Mulhouse (Fr) rächt sich für die Frauen von Volero, dass sie zuerst zwei Sätze brauchen (je 19:25) bis sie richtig im Match drin sind. Zwar schaffen sie mit zweimal 25:23 noch den Ausgleich, doch in der Entscheidung gehen sie 10:15 unter.

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