«Hallo, hier ist Alessandra Ambrosio.» Würde man diesen Satz am Telefon hören, schlüge wohl der Puls vieler um einiges höher. In einem zweiten Gedanken würden sie jedoch schnell feststellen, dass es sich um einen Fake-Anruf handelt. Ein Gedanken, den sich Roberto Cazzaniga (42) anscheinend nicht gemacht hat.
Während knapp 14 Jahren dachte der italienische Volleyballer, der in der zweiten Liga Italiens spielt, nämlich, dass das brasilianische Topmodel Alessandra Ambrosio (40) seine Freundin sei. In der TV-Show «Le Iene» offenbarte der 42-Jährige nun, dass er über diese Zeit knapp 700'000 Euro an die Frau überwiesen habe. Doch das Geld landete bei einer Betrüger-Bande.
Nie persönlich getroffen
2008 hat ihm eine Kollegin namens Manuela eine Nummer einer anderen Frau namens Maya gegeben. Nach einige Telefonaten habe sie gesagt, dass sie eigentlich Alessandra Ambrosio sei und den Namen Maya als Pseudonym benutze.
Mehrfach sagte Maya, dass sie Cazzaniga gerne treffen würde. Doch dazu kam es nie: «Sie machte tausend Ausreden, wie Krankheiten oder die Arbeit. Und doch verliebte ich mich in diese Stimme», sagte der Volleyballer. Über die Jahre habe er immer wieder Geld geschickt, um seine «Freundin» zu unterstützen.
«Introvertierter und naiver Mann»
Sogar seine Freunde und Verwandte hat Cazzaniga um Geld gefragt. Diese waren es schliesslich auch, die ihn dazu aufforderten, den Fall zu melden. Er selbst sei blind vor Liebe gewesen und habe die Geschehnisse nie hinterfragt.
In Wahrheit handelte es sich bei Maya – oder eben Alessandra Ambrosio – um eine 50-jährige Frau aus Sardinien. Sie, Manuela (Cazzanigas Kollegin) und eine dritte Person wurden nun wegen sogenanntem «Catfishing» angeklagt. Die echte Alessandra Ambrosio ist mit Berufskollege Richard Lee liiert und hat sich zu diesem Thema bislang nicht geäussert. (che)